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Lebenslanges Lernen: Europäische Qualifikationen

ZUSAMMENFASSUNG DES DOKUMENTS:

Einrichtung des Europäischen Qualifikationsrahmens für lebenslanges Lernen – Empfehlung

ZUSAMMENFASSUNG

WAS IST DER ZWECK DIESER EMPFEHLUNG?

Sie schafft ein gemeinsames System, den Europäischen Qualifikationsrahmen (EQR), der den EU-Ländern und ihren Bildungseinrichtungen, Arbeitgebern und Einzelpersonen den Vergleich von Qualifikationen ermöglichen soll, die von allgemeinen und beruflichen Bildungssystemen der EU ausgestellt werden. Dieses Instrument ist für die Entwicklung eines europaweiten Arbeitsmarktes unverzichtbar.

WICHTIGE ECKPUNKTE

  • Da der EQR Kompetenzen und Qualifikationen transparenter macht, stellt er ein Instrument zur Förderung von Erasmus+ dar. Mittels eines einheitlichen Dossiers ergänzt der EQR zudem das europäische Beschäftigungsnetz (EURES) und die Europass-Initiative, die Europäern bei der Suche nach Arbeit oder Ausbildung in ganz Europa unterstützen.
  • Der EQR umfasst sowohl Hochschulbildung (an Universitäten und ähnlichen Einrichtungen) als auch Berufsbildung und leistet einen Beitrag zur Verbesserung der Mobilität von Arbeitnehmern und Studenten, die sich so ihre Qualifikationen außerhalb ihres eigenen Landes anerkennen lassen können.
  • Der EQR ist ein Instrument, das von den Lernergebnissen und nicht von der Ausbildungsdauer ausgeht. Die wichtigsten Deskriptoren für die Referenzniveaus sind:
    • Fertigkeiten (die Fähigkeit, Kenntnisse anzuwenden, um Aufgaben auszuführen und Probleme zu lösen),
    • Kompetenzen (die Fähigkeit, Kenntnisse oder Fertigkeiten in Arbeits- oder Lernsituationen zu nutzen) und
    • Kenntnisse.
  • Im Kern besteht der EQR aus acht Referenzniveaus, die beschreiben, was ein Lernender weiß, versteht und leisten kann. Niveau 1 (grundlegendes Allgemeinwissen) zum Beispiel gilt für jemanden, der keine Ausbildung oder Bildung hat, während Niveau 8 (Spitzenkenntnisse) für jemanden mit einem Doktortitel gilt.
  • Der EQR soll die nationalen Qualifikationssysteme (NQR) nicht ersetzen, sondern die gegenseitige Zusammenarbeit erleichtern. In jedem am EQR teilnehmenden Land wird eine nationale Koordinierungsstelle eingerichtet, die die Umsetzung auf nationaler Ebene koordiniert und Informationen darüber zur Verfügung stellt, wie NQR zum EQR in Beziehung gesetzt werden.

HINTERGRUND

Die Bologna-Erklärung 1999 förderte die Mobilität und Transparenz im Bereich der Bildung in der EU. Inzwischen hat der Bologna-Prozess die EU dem Ziel eines vergleichbaren, kompatiblen und kohärenten Hochschulbildungssystems näher gebracht. Dies weckte das Bedürfnis für eine ähnliche Maßnahme im Bereich der Berufsbildung.

RECHTSAKT

Empfehlung des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. April 2008 zur Einrichtung des Europäischen Qualifikationsrahmens für lebenslanges Lernen (ABl. C 111 vom 6.5.2008, S. 1-7)

Letzte Aktualisierung: 12.01.2016

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