ESA-Ratssitzung auf Ministerebene 2008: Ausblick auf die Raumfahrtsaktivitäten der Schweiz

Bern, 27.11.2008 - Am 25. und 26. November 2008 trafen sich in Den Haag die für die Raumfahrt zuständigen Minister der 18 Mitgliedstaaten der Europäischen Weltraumorganisation ESA und Kanadas als assoziiertes Mitglied. Die Schweizer Delegation wurde angeführt von Staatssekretär Mauro Dell'Ambrogio. Auf der Agenda standen die künftige Entwicklung der ESA, Entscheidungen zu bevorstehenden Phasen in laufenden Programmen sowie der Start neuer Programme.

Die Minister entschieden über die Umsetzung der Europäischen Weltraumpolitik (ESP), welche 2007 von der ESA, der EU und den 29 Mitgliedstaaten verabschiedet worden ist. Ausgehend von den strategischen Zielen der ESP definierte die ESA in ihren programmatischen Aktivitäten klare Prioritäten. Es sind dies ein gesteigerter Nutzen der Raumfahrt für die Bürger Europas, die Entwicklung und Förderung von Diensten und Produkten zugunsten des alltäglichen Lebens, eine Steigerung des europäischen Marktanteils im globalen Raumfahrtmarkt, die Sicherstellung eines für Europa unabhängigen Zugangs zum Weltraum sowie die Fokussierung auf sicherheitsrelevante Bedürfnisse.

Die Zeichnung aller ESA-Mitgliedstaaten belief sich insgesamt auf rund 15 Mrd. CHF. Die Schweiz beteiligt sich weiterhin in der Grössenordnung ihres obligatorischen Anteils (3,2 %) an den Programmen der ESA. Dies entspricht rund 150 Mio. CHF pro Jahr. Sie setzt dabei ihre Prioritäten auf die Weiterentwicklung der europäischen Trägerrakete Ariane 5, die Entwicklung eines europäischen Daten-Relais-Satelliten (EDRS) und die Entwicklung der dritten Generation von Wettersatelliten (MTG).

Weiter hat die Schweiz ihr bisheriges Engagement in diversen neuen und bereits laufenden Programmen bestätigt. Es sind dies das obligatorische Wissenschaftsprogramm - das Rückgrat der ESA - sowie weitere Programme und Projekte in den Bereichen Wissenschaft, Exploration, bemannte Raumfahrt, Trägerraketen, Erdbeobachtung, Navigation, Technologieentwicklungen, Telekommunikation und Erfassung der Weltraumlage.

Die Schweizer Delegation zeigt sich vom Verlauf der Verhandlung sehr zufrieden. Ihre Entscheidungen ermöglichen die Teilnahme an neuen, innovativen Aktivitäten, erlauben die Erfüllung bestehender Verpflichtungen in den laufenden Programmen und erhalten ein Gleichgewicht zwischen wissenschaftlichen und anwendungsorientierten Bereichen aufrecht. Die Beteiligungen werden den Schweizer Akteuren aus Wissenschaft und Industrie ermöglichen, auch in den nächsten Jahren ihre Kernkompetenzen weiter auszubauen.

Das Engagement der Schweiz ist für Forschende in einem akademischen Umfeld sehr wichtig. Es können so Rahmenbedingungen geschaffen werden, welche es Schweizer Hochschulen und Technologiezentren ermöglichen, an internationalen Kooperationen teilzunehmen und gleichzeitig ihre eigene Forschung voranzutreiben.

Raumfahrttechnologien sind ein typisches Beispiel von sog. Enabling Technologies, Spitzentechnologien, die nicht nur in der Raumfahrt ihre Anwendung finden. Durch Technologietransfers resultieren oft äusserst innovative und wettbewerbsfähige Produkte und Anwendungen in vielen Bereichen, die heute unseren Alltag bestimmen (z.B.: Fernsehen, Wetterprognosen, Telefonie, Internet, Landkarten, Navigationssysteme u.v.a.m.).

Die öffentlichen Ausschreibungen der ESA-Aktivitäten sind Garant für höchste Qualität der Projekte der Schweizer Hochschulen und der Industrie, die sich jeweils gegenüber den anderen 17 ESA-Mitgliedstaaten behaupten müssen.

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