Schweizer Wissenschaftspreis Marcel Benoist neu ausgerichtet

Bern, 31.10.2017 - Seit 1920 vergibt die Marcel Benoist Stiftung jährlich den Schweizer Wissenschaftspreis für eine herausragende Forschungsarbeit. Im Hinblick auf das bald hundertjährige Bestehen hat der Stiftungsrat unter der Leitung von Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann die traditionsreiche Stiftung auf eine nachhaltige Basis gestellt. Zentrale Elemente der Neuausrichtung sind die Rekapitalisierung der Stiftung durch private Donationen, die Übertragung des Selektionsverfahrens an den Schweizerischen Nationalfonds und die Anpassung der Strukturen. Der Bund unterstützt im Rahmen einer Public-Private-Partnership auch in Zukunft den Schweizer Wissenschaftspreis. Die Bekanntgabe der Neuausrichtung erfolgte bei der Abteilung für Klima- und Umweltphysik der Universität Bern, die vom Preisträger 2017, Professor Thomas Stocker, geleitet wird.

Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann hob an der Medienkonferenz hervor: „Unser Land ist auf Spitzenleistungen in Forschung und Innovation angewiesen. Mit dem Schweizer Wissenschaftspreis Marcel Benoist wollen wir herausragende Leistungen in der Forschung sichtbar machen und deren Bedeutung für Gesellschaft und Wirtschaft hervorheben.“

Neu erfolgt die wissenschaftliche Selektion für die Wahl des Preisträgers ab 2018 durch den Schweizerischen Nationalfonds. Dieser sorgt für eine breit abgestützte Wahl nach Exzellenz-Kriterien, berücksichtigt aufgrund eines Rotationsprinzips die verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen und wird mittels eines offenen Nominationsverfahrens die Forschungsgemeinschaft Schweiz zur Unterbreitung von Vorschlägen einladen.

Der Öffentlichkeitsarbeit und der Ausrichtung einer würdigen Feier wird ein besonderes Augenmerk geschenkt. Aus diesem Grunde wird die Feier neu zentral in Bern durchgeführt, erstmals am 1. November 2017. Bis zum hundertjährigen Jubiläum 2020 soll die Vision eines „Swiss Science Day“ umgesetzt werden, der sich als öffentlichkeitswirksame Plattform für hervorragende Forschung in der Schweiz versteht.

Die Marcel Benoist Stiftung wird auch künftig das Preisgeld in der Höhe von 250‘000 CHF zur Verfügung stellen. Der Stiftung ist es gelungen, bis Ende Oktober 2017 das Stiftungsvermögen bereits deutlich zu erhöhen und bisher etwas über 10 Millionen Franken von privater Seite einzuwerben. Die Donatoren sind im neu gebildeten Patronatskomitee vereint. Das von der Stiftung organisierte Fundraising wird in den nächsten Monaten weitergeführt, so dass ausreichend Mittel für die Zukunft bereitstehen.

Mit dem Vermögenszuwachs einher geht eine Professionalisierung der Vermögensverwaltung: Ein neu gebildeter Anlageausschuss, eine neue Anlagestrategie und ein neues Anlagereglement sind Zeugnis davon.

Der Bund wird unter Einhaltung der Governance den Schweizer Wissenschaftspreis auch in Zukunft mittragen und so dessen Bedeutung unterstreichen. Aufgrund der bestehenden rechtlichen Möglichkeiten beteiligt er sich finanziell im Rahmen der bestehenden Leistungsvereinbarung mit dem Schweizerischen Nationalfonds.

Im zweiten Teil der Medienkonferenz gab Thomas Stocker, Professor an der Universität Bern und Träger des Schweizer Wissenschaftspreises Marcel Benoist 2017, Einblick in die Forschungsarbeit seines Teams. Anhand von Modellierungen und Eiskernbohrungen konnte Professor Stocker die Klimaveränderungen und die sich daraus ergebenden Konsequenzen aufzeigen. Seine Forschungserkenntnisse haben gemäss Stiftungszweck eine hohe Bedeutung für das menschliche Leben und betreffen eine der wichtigsten Herausforderungen der heutigen Gesellschaft.


Adresse für Rückfragen

Evelyn Kobelt, Mediensprecherin WBF, Tel. +41 58 462 20 59,
evelyn.kobelt@gs-wbf.admin.ch

Prof. Dr. Thomas Stocker, Physikalisches Institut, Klima- und Umweltphysik,
Tel. +41 79 378 79 93, stocker@climate.unibe.ch



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Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung
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