Weiterhin Beteiligung an der Forschungs-infrastrukturanlage European XFEL

Bern, 27.05.2015 - Die Schweiz soll sich weiterhin an der Forschungsinfrastrukturanlage European XFEL beteiligen. Der Bundesrat hat heute die Botschaft über die Fortsetzung der Beteiligung an die eidgenössischen Räte überwiesen. Diese weltweit einzigartige Anlage wird ab 2017 äusserst kurze Lichtimpulse erzeugen, die der Wissenschaft völlig neue Einblicke in die Struktur von Molekülen und deren Entstehung ermöglichen.

Auf Initiative der Bundesrepublik Deutschland und in internationaler Zusammenarbeit entsteht zur Zeit in Hamburg eine weltweit einzigartige Forschungsinfrastrukturanlage, die Europäische Freie-Elektronen-Röntgenlaseranlage (European XFEL). Daran beteiligt sind Deutschland, Dänemark, Frankreich, Italien, Polen, Russland, die Slowakische Republik, Schweden, Spanien, Ungarn und die Schweiz.

Die European XFEL ist eine Synchrotronstrahlungsquelle, die zur wissenschaftlichen Untersuchung von Materialien sowie von chemischen oder biochemischen Abläufen bis hin zur atomaren Ebene dient. Synchrotronstrahlungsanlagen sind Grosseinrichtungen, die in ihrem Verwendungszweck mit einem einfachen Mikroskop verglichen werden können. Aufgrund der erzeugten und verwendeten Strahlung lassen sich jedoch viel kleinere Strukturen untersuchen, als dies mit einem Lichtmikroskop möglich ist. Dadurch soll das Verständnis chemischer Prozesse deutlich verbessert werden. Dies kann zu neuen und grundlegenden Erkenntnissen in wichtigen Bereichen wie Gesundheit, Energieversorgung oder neuen Materialien führen.

Die Beteiligung der Schweiz an dieser Forschungsinfrastrukturanlage ergänzt auf ideale Weise den Bau des nationalen Freie-Elektronen-Röntgenlasers SwissFEL am Paul-Scherrer Institut PSI, der voraussichtlich 2016 in Betrieb genommen wird. Die Kombination von SwissFEL und European XFEL wird den Forschenden in der Schweiz den bestmöglichen Zugang zu diesen weltweit führenden Forschungseinrichtungen im Röntgenbereich sichern. Die Bedeutung dieser strategisch wichtigen Kombination für den Wissenschaftsstandort Schweiz wurde 2014 im Rahmen einer Umfrage bei zukünftigen Nutzern der beiden Grossanlagen klar bestätigt.

Bis anhin beläuft sich der Beitrag der Schweiz an den Bau der European XFEL auf 31,9 Millionen Franken, was 1,5 % der Gesamtkosten der Infrastruktur entspricht. Rund 70 % davon dienten zur Finanzierung von High-Tech-Einrichtungen, die vom Paul-Scherrer Institut PSI entwickelt wurden. European XFEL hat zudem bei Schweizer Unternehmen Geräte und Einrichtungen im Wert von über einer Million Euro bezogen.

Sofern das Parlament der weiteren Beteiligung zustimmt, wird die Schweiz jährlich 1,8 Millionen Franken zum Jahresbudget von European XFEL beitragen, was einem Anteil von 1,5 Prozent entspricht.


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