Zum Hauptinhalt springen

Europäisches Laboratorium für Molekularbiologie

Das Europäische Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) fördert die europäische Zusammenarbeit in der molekularbiologischen Grundlagenforschung. Es stellt die hierfür notwendige Infrastruktur zur Verfügung und treibt die Entwicklung von Datenbanken, Methoden und Instrumenten für die modernen Life Sciences voran. Die Schweiz ist Mitglied des EMBL.

Das EMBL ist eines der weltbesten molekularbiologischen Laboratorien. Es beherbergt über 80 unabhängige Forschungsgruppen und die meisten arbeiten interdisziplinär. Das Laboratorium bietet zahlreiche Dienstleistungen in unterschiedlichen Bereichen wie Imaging, Datenbanken, Genomik, Proteomik oder Strukturbiologie. Die Ausbildung des Nachwuchses ist ebenfalls eine wichtige Mission des EMBL. Jährlich besuchen mehrere Tausend junge Forscherinnen und Forscher einen Kurs oder Workshop am EMBL.

Das Laboratorium wurde 1974 durch zehn Staaten, darunter die Schweiz, gegründet und zählt heute 29 Mitgliedsländer. Seine fast 2000 Mitarbeitenden verteilen sich auf die sechs Standorte. Nebst dem Hauptsitz in Heidelberg (Deutschland) und dem EMBL-EBI (Europäisches Bioinformatik Institut) in Hinxton (Vereinigtes Königreich) – den beiden grossen Zentren – gibt es vier kleinere Standorte in Grenoble (Frankreich), Hamburg (Deutschland), Monterotondo (Italien) und Barcelona (Spanien). Jeder Standort richtet seinen Fokus auf Spezialgebiete.

Das EMBL hat seit jeher den Anspruch, Pionierarbeit zu leisten. So setzt es seit 2022 das neue Konzept der Planetary Biology um. In diesem Ansatz werden die Technologien der Molekularbiologie für die komplexen Fragestellungen des Lebens im natürlichen Kontext verwendet.

Schweizer Beteiligung

Die Schweizer wissenschaftliche Gemeinschaft zieht einen vielfachen Nutzen aus der Mitgliedschaft beim EMBL. Zentral sind die für die heutige Forschung unerlässlichen Datenbanken und Bioinformatik-Tools, welche das EMBL-EBI betreibt. Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) vertritt die Schweizer Interessen im EMBL-Rat und hat ab 2025 die Präsidentschaft des EMBL-Finanzkomitees inne.

Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI

Internationale Forschungsorganisationen
Doris Wohlfender