Leading Houses
Leading Houses dienen der nachhaltigen Entwicklung der Berufsbildungsforschung in der Schweiz. Jedes Leading House ist als langfristiges Kompetenznetzwerk mit einem oder mehreren Lehrstühlen an Schweizer Hochschulen verbunden und in einer Leistungsvereinbarung mit dem SBFI definiert.
Zum Auftrag von Leading Houses gehören:
- Forschung im Schwerpunkt:
Ziel der Leading Houses ist es, einen definierten Schwerpunkt innerhalb des Feldes der Berufsbildung zu erforschen. Dabei sollen konzeptionelle Lücken in der Berufsbildungsforschung geschlossen und die Bedürfnisse der Berufsbildungspolitik und -praxis bedient werden. - Nachwuchsförderung:
Leading Houses entwickeln ein dem Forschungsschwerpunkt entsprechendes Nachwuchsförderprogramm. Daneben wird der Nachwuchs in die Forschungsprojekte eingebunden, vom Leading House betreut und wenn möglich nachhaltig für den Bereich der Berufsbildung gewonnen. - Nationale und internationale Vernetzung:
Leading Houses bauen anhand konkreter Projekte, im Rahmen der Nachwuchsförderung sowie durch die aktive Teilnahme an Tagungen und Workshops Netzwerke im Bereich der nationalen und der internationalen Berufsbildungsforschung auf. - Valorisierung der Forschungsergebnisse:
Leading Houses verbreiten ihre Forschungsresultate und stellen sie interessierten Akteuren der Berufsbildung in geeigneten Formaten (an Tagungen, Workshops, mit Publikationen) zur Verfügung, so dass ein Transfer der Erkenntnisse in die Berufsbildungspraxis stattfindet.
Aktuell fördert das SBFI folgende Leading Houses:
- D-VET Hub: Der «Digital Vocation, Education and Training Hub» befasst sich unter der Leitung von Prof. Dr. Tanja Käser (EPFL) mit der Digitalisierung und maschinellem Lernen in der Berufsbildung. Konkret geht es um die Entwicklung neuartiger Modelle und Algorithmen, die hochgradig individualisierte Lernwerkzeuge ermöglichen, um den Lernerfolg zu optimieren und die Lernenden auf das lebenslange Lernen vorzubereiten.
- Leading House GOVPET: Das «Leading House for Governance in Vocational and Professional Education and Training» untersteht der Leitung von Prof. Dr. Patrick Emmenegger (Universität St. Gallen) und Prof. Dr. Giuliano Bonoli (Universität Lausanne). Es befasst sich mit der Governance von kollektiv organisierten Berufsbildungssystemen. Behandelt werden insbesondere die Vereinbarkeit von strategischer Arbeitgeberkoordination und sozialer Solidarität, die Anpassung der Berufsbildung an die Anforderungen der Wissensökonomie sowie die Integration von Migranten in das Bildungssystem. Ziel ist es, das Verständnis für dezentrale Kooperation zu vertiefen und Strategien für soziale Inklusion und die Bewältigung struktureller Herausforderungen zu entwickeln.
- Leading House VPET-ECON: Das «Swiss Leading House VPET-ECON: A Research Center on the Economics of Education, Firm Behavior and Training Policies» wird von Prof. Dr. Dr. h.c. Uschi Backes-Gellner (Universität Zürich) und Prof. Dr. Stefan C. Wolter (Universität Bern) geleitet. Es ist auf die Ökonomie der Berufsbildung spezialisiert und untersucht die Interaktion zwischen drei Hauptakteuren im Berufsbildungssystem: Unternehmen, Individuen und den Staat. Das Zusammenspiel dieser und anderer Akteure ist für den Erfolg und die Effizienz eines Berufsbildungssystems von grundlegender Bedeutung.
Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI
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