Projekte zur Berufsmaturität
Die Berufsmaturität spielt im schweizerischen Bildungssystem eine wesentliche Rolle: Sie verbindet die berufliche Grundbildung mit einer erweiterten Allgemeinbildung und ermöglicht damit Inhaberinnen und Inhabern eines eidgenössischen Berufsmaturitätszeugnis den prüfungsfreien Zugang zu den Fachhochschulen (FH) im berufsverwandten Fachbereich. Damit die Berufsmaturität attraktiv bleibt, wurden verschiedene Projekte wie beispielsweise «Berufsmaturität 2030» lanciert. Mit den entsprechenden Projekten soll die Berufsmaturität den aktuellen Herausforderungen angepasst werden, indem Bildungswege optimiert werden und die Information verstärkt wird.
Die Berufsmaturität: ein Eckpfeiler des schweizerischen Bildungssystems
Die Berufsmaturität ergänzt die berufliche Grundbildung mit einer erweiterten Allgemeinbildung. Sie ermöglicht den Jugendlichen den prüfungsfreien Zugang zu den Fachhochschulen (FH) in der mit ihrem Beruf verwandten Studienrichtung. Damit die Berufsmaturität für leistungsstarke Jugendliche auch in Zukunft eine attraktive Option bleibt, wurden verschiedene Projekte in Angriff genommen.
Projekt Berufsmaturität 2030
Das Projekt «Berufsmaturität 2030» wurde im Januar 2023 vom SBFI gestartet. Es verfolgt folgende Ziele:
- eine Überprüfung und Optimierung der Berufsmaturitätsverordnung (BMV) von 2009;
- eine Überprüfung und Optimierung des Rahmenlehrplans für die Berufsmaturität (RLP BM) von 2012;
- eine Entschlackung und Digitalisierung der Verfahren zur Anerkennung der Bildungsgänge;
- eine Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den Verbundpartnern sowie der Information und Kommunikation rund um die Berufsmaturität (BM).
Über die Website Berufsbildung 2030 sind auf der spezifischen Seite zum Projekt weitere Informationen zu finden.
Projekt Stärkung der Berufsmaturität (abgeschlossen)
Am nationalen Spitzentreffen der Berufsbildung 2014 wurde die Förderung der Berufsbildung als Priorität anerkannt. Eine Steuergruppe lancierte anschliessend das Projekt «Stärkung der Berufsmaturität», das sich aus zwei Teilprojekten zusammensetzte.
Teilprojekt 1: Flexibilisierung des lehrbegleitenden Berufsmaturitätsunterrichtes
Das erste Teilprojekt befasste sich mit den Möglichkeiten, wie der Berufsmaturitätsunterricht während der beruflichen Grundbildung (BM 1) flexibler gestaltet werden könnte. In Anbetracht des Trends zugunsten der Maturität nach der Lehre (BM 2) wurden sechs Eckwerte zur Flexibilisierung der BM 1 entwickelt.
- Eckwert 1: Möglichkeit der Vermittlung von bis zur Hälfte der BM-Lektionen frühestens 1 Jahr vor Lehrbeginn.
- Eckwert 2: Möglichkeit der Vermittlung von bis zu einem Drittel der BM-Lektionen bis spätestens 1 Jahr nach der Abgabe des EFZ und Ende des Lehrvertrages.
- Eckwert 3: Keine Vermittlung von Inhalten in Fächern des Schwerpunktbereichs vor Beginn der Lehrzeit.
- Eckwert 4: Die Berufsmaturitätsprüfung kann frühestens ein Jahr vor Ende der Lehrzeit absolviert werden.
- Eckwert 5: Ein BM-Start im 2. Lehrjahr auch bei 3-jährigen Lehren ist möglich.
- Eckwert 6: Teilfachabschlüsse in den Fächern Naturwissenschaften und Sozialwissenschaften sind möglich.
Zwischen November 2017 und März 2018 befragte das SBFI die 24 Kantone, die eine integrierte Berufsmaturität (BM 1) anbieten.
Gestützt auf die Ergebnisse der Anhörung der Kantone entschieden sich das SBFI und die EDK für eine Beibehaltung der Eckwerte 2, 4, 5 und 6 und eine Aufhebung der Eckwerte 1 und 3.
Seit 2018 können die interessierten Kantone im Rahmen der ordentlichen Gesuche zur Eröffnung eines Anerkennungsverfahrens oder im Rahmen kantonaler Gesuche um eine Abweichung von der BMV beim SBFI die Umsetzung der Eckwerte 2, 4, 5, 6 beantragen.
Teilprojekt 2: Information und Kommunikation zur Berufsmaturität
Das zweite Teilprojekt war darauf ausgerichtet, über geeignete Informations- und Kommunikationsmassnahmen die Attraktivität der Berufsmaturität bei den Zielgruppen zu fördern. Entstanden ist das Internetportal www.berufsmaturitaet.ch.
Unterlagen zum abgeschlossenen Projekt Stärkung der Berufsmaturität
Kommunikationsoffensive Berufsmaturität (14.06.2018)