Aktionsplan Digitalisierung: Bildung und Forschung sollen gestärkt werden

Bern, 05.07.2017 - Die Schweiz soll weiterhin eines der führenden Länder in der Entwicklung und Anwendung digitaler Technologien bleiben. Die digitalen Kompetenzen in Bildung und Forschung müssen deshalb gestärkt werden. Der Bundesrat hat am 5. Juli 2017 den vom WBF erarbeiteten „Aktionsplan Digitalisierung im BFI-Bereich in den Jahren 2019 und 2020“ zur Kenntnis genommen: Er will die Digitalisierung in diesem Bereich auf Basis des Aktionsplans vorantreiben und ist bereit, dafür zusätzliche Mittel zu sprechen. Über den Umfang wird der Bundesrat unter Berücksichtigung weiterer Ausgabenbereiche im Herbst 2017 entscheiden.

Grundlage des Aktionsplans ist der vom Eidgenössischen Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) und dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) erarbeitete Bericht „Herausforderungen der Digitalisierung für Bildung und Forschung in der Schweiz“. Daraus geht hervor, dass die Bereiche Bildung und Forschung im Hinblick auf die gestiegene Bedeutung der Digitalisierung bereits reagiert haben und die Schweiz grundsätzlich eine gute Position aufweist. Nichtsdestotrotz stellt die Digitalisierung den Bildungs- und Forschungsbereich weiterhin vor grosse Herausforderungen. Dazu zählt in erster Linie die Anpassung des Systems inklusive des Wissens- und Technologietransfers an die gestiegene Geschwindigkeit und Breite der Durchdringung neuer Technologien.

Massnahmen in der Bildung

Im Bildungsbereich sieht der Aktionsplan die verstärkte Förderung in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) vor. Ein wichtiges Aktionsfeld ist auch die Flexibilisierung der Berufsbildung, so dass Bildungsangebote rascher an neue Entwicklungen angepasst werden können. In der Weiterbildung geht es darum, dass die Beschäftigten den digitalen Anforderungen der Arbeitswelt gewachsen sind. Das WBF wird dazu den Zusatzbedarf für die Unterstützung von Weiterbildungen zugunsten von geringqualifizierten und insbesondere älteren Arbeitnehmenden prüfen und dem Bundesrat bis Ende November 2017 vorlegen. Dies hatte der Bundesrat bereits im April 2017 entschieden. Eine hohe Bedeutung kommt ausserdem der stufenübergreifenden, auf das Gesamtsystem ausgerichteten Koordination von Bund und Kantonen zu.

Handlungsfelder in der Forschung

Zu den Massnahmen in der Forschung zählt die Lancierung einer interdisziplinär ausgerichteten Serie Nationaler Forschungsprogramme zum Thema „Digitaler Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft“. Hier können die Hochschulen einen wichtigen Beitrag zum verbesserten Verständnis grundlegender gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Auswirkungen der Digitalisierung leisten. Eine hohe Bedeutung kommt auch der Informatik als Grundlagenwissenschaft über alle Fachbereiche hinweg zu. Ein verstärkter Kompetenzaufbau an den Hochschulen soll unter anderem mit neuen Nationalen Forschungsschwerpunkten mit Bezug auf die Digitalisierung erfolgen sowie mit zusätzlichen Professuren im ETH-Bereich. Um die Transformation der Industrie im Hinblick auf die Industrie 4.0 zu unterstützen, sind zudem die Lancierung eines Impulsprogramms „Fertigungstechnologien“ der Kommission für Technologie und Innovation sowie der Aufbau eines nationalen Verbunds von Technologietransferzentren für Fertigungstechnologien vorgesehen.

Bundesrat entscheidet im Herbst über Zusatzmittel Herbst 2017

Die Umsetzung der Massnahmen erfolgt im Rahmen bereits bestehender gesetzlicher Grundlagen des Bundes und stützt sich auf etablierte Förderinstrumente ab. Der zur Umsetzung erforderliche Investitionsbedarf soll zum Teil aus verfügbaren BFI-Krediten, Reserven, Effizienzgewinnen (Strukturreformen) und Kompensationen gedeckt werden. Über die vom WBF geplanten Zusatzmittel wird der Bundesrat unter Berücksichtigung der nationalen Strategie zum Schutz der Schweiz vor Cyberrisiken, dem Zusatzbedarf für die Integrationsagenda und der Unterstützung von Weiterbildung zugunsten von Geringqualifizierten und insbesondere älteren Arbeitnehmenden im Herbst 2017 beschliessen.

Der Bundesrat verabschiedete am 20. April 2016 seine Strategie „Digitale Schweiz“ und darauf basierend am 11. Januar 2017 den Bericht «Rahmenbedingungen der digitalen Wirtschaft». Gestützt auf die im Bericht skizzierte Auslegeordnung hat der Bundesrat das WBF (SBFI) damit beauftragt, die Herausforderungen der Digitalisierung für Bildung und Forschung in der Schweiz vertiefter zu untersuchen. Mit dem nun vorliegenden Bericht wird der Auftrag des Bundesrates erfüllt.


Adresse für Rückfragen

Noé Blancpain, Leiter Kommunikation WBF
+41 58 462 39 60, noe.blancpain@gs-wbf.admin.ch

Dr. Gregor Haefliger, Vizedirektor SBFI
+41 58 462 96 76, gregor.haefliger@sbfi.admin.ch



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