Unternehmen setzen vermehrt auf Produktverbesserungen und Prozessoptimierungen

Bern, 02.11.2018 - Es scheint für die Unternehmen in der Schweiz schwieriger und kostspieliger geworden zu sein, in die Entwicklung von neuen, innovativen Produkten zu investieren. Viele Unternehmen konzentrieren sich deshalb vermehrt auf Produktverbesserungen. Gleichzeitig verstärken die Unternehmen ihre Anstrengungen, Produktionsprozesse zu optimieren. Diese Ergebnisse gehen aus der elften Erhebung über die Innovationsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft hervor. Die Untersuchung für die Jahre 2014-2016 wurde von der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF ETHZ) im Auftrag des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation durchgeführt und am Wirtschaftsforum der KOF ETHZ präsentiert.

Gemäss der jüngsten Innovationserhebung der KOF ETHZ geben Schweizer Unternehmen insgesamt mehr für Forschung und Entwicklung (F&E) aus als in früheren Jahren. Jedoch nimmt die Zahl der Unternehmen, die in F&E investieren, ab. Während zu Beginn der 2000er-Jahre mehr als ein Unternehmen von vier in F&E investierte, sind es heute noch etwas mehr als eines von zehn (13,3%). Am stärksten zurückgegangen ist die Zahl der Unternehmen, die ihre F&E in der Schweiz betreiben. Der Anteil der Unternehmen in der Schweiz mit F&E im Ausland ist hingegen stabil geblieben.

Der Abstand zwischen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und grossen Unternehmen im Bereich der Innovation wird immer grösser. Die F&E-Tätigkeit der grossen Unternehmen liegt zwar unter derjenigen von 1997–99, seit 2009 zeichnet sich aber ein Aufwärtstrend ab. Bei den KMU hingegen geht die F&E-Tätigkeit seit 2000 kontinuierlich zurück.

Als die bedeutendsten Hemmnisse zur Durchführung von Innovationsaktivitäten nannten die Unternehmen hohe Kosten, eine lange Amortisationsdauer der Innovationen, fehlende Eigenmittel, ein hohes Marktrisiko und leichte Kopierbarkeit der Innovation. Fehlende Eigenmittel oder ungenügender Zugang zu Fremdkapital sind vor allem für KMU ein Hemmnis.

Zugenommen hat gemäss der Innovationserhebung die Verbreitung von F&E-Kooperationen. Bei den F&E treibenden Unternehmen hat sich der Anteil kooperierender Unternehmen beinahe verdoppelt, wobei die stärkste Zunahme bei den F&E-Kooperationen mit ausländischen Partnern zu verzeichnen ist.

Die Innovationserhebung untersuchte weitere Bereiche, die für die Innovationsfähigkeit von Unternehmen wichtig sind. Dazu zählen beispielsweise die Nutzung des Förderangebots der öffentlichen Hand und die Verwendung von Informations- und Kommunikationstechnologien.

Grundlage der Innovationserhebung ist eine schriftliche Umfrage der KOF ETHZ über die Innovationsaktivitäten der Schweizer Wirtschaft in der Periode 2014-16 bei rund 5600 Unternehmen mit mehr als fünf Beschäftigten. Diese Umfrage wurde seit 1998 bereits zum elften Mal durchgeführt. Es ist die einzige Erhebung in der Schweiz, die seit Mitte der 1990er-Jahre Informationen vermittelt über die Innovationsaktivitäten von Schweizer Unternehmen. Die Daten liefern Informationen für die Wirtschaftspolitik und sind eine Ergänzung zu internationalen Vergleichsstudien.


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Daniel Dossenbach, Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI
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