Bildungsmonitoring Schweiz: Zweiter schweizerischer Bildungsbericht publiziert
Bern, 11.02.2014 - SBFI/EDK. Der zweite Bildungsbericht Schweiz liegt vor. Auf über 300 Seiten ist darin das aktuelle Wissen über das Bildungssystem Schweiz zusammengefasst – von der Vorschule bis zur Weiterbildung. Er wurde heute an einer Medienkonferenz in Bern den Auftraggebern von Bund und Kantonen übergeben.
In der Schweiz verfügt heute jeder dritte Erwachsene im erwerbsfähigen Alter über einen tertiären Bildungsabschluss (Hochschule oder höhere Berufsbildung). Vor zehn Jahren galt das nur für jeden vierten Erwachsenen. Das Bildungsniveau der Bevölkerung wird sich in den nächsten Jahren weiter erhöhen. Dazu trägt auch die Einwanderung gut qualifizierter Personen bei. Gleichzeitig sind und bleiben die Berufsleute mit einem Abschluss auf Sekundarstufe II wichtig für den Arbeitsmarkt.
Die Zahl der Schulkinder erreicht derzeit gemessen an der Gesamtbevölkerung einen historischen Tiefstand, wird in den nächsten Jahren aber wieder ansteigen. Erste Tendenzen in diese Richtung machen sich auf der Vorschulstufe bereits bemerkbar. Auf der Primarschulstufe wird die Schülerschaft gemäss aktuellen Prognosen bis 2021 gesamtschweizerisch um 10% ansteigen. Auf der Sekundarstufe ist ab 2017 wieder mit einem Anstieg der Schülerzahlen zu rechnen. Wie immer bei demografischen Veränderungen bestehen jedoch grosse regionale und kantonale Unterschiede. Diese und zahlreiche weitere Informationen zum Bildungssystem Schweiz finden sich im Bildungsbericht 2014.
Der Bildungsbericht als Produkt des Bildungsmonitorings
Der heute präsentierte Bericht wurde von der Schweizerischen Koordinationsstelle für Bildungsforschung (SKBF) in Aarau erarbeitet. Auftraggeber sind das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) und die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK). Der Bericht wird künftig alle vier Jahre erscheinen und ist ein Produkt des langfristig angelegten Bildungsmonitorings, das Bund und Kantone in Ausführung von Artikel 61 a Absatz 1 der Bundesverfassung lanciert haben. Gemäss dieser Bestimmung sorgen Bund und Kantone gemeinsam für eine hohe Qualität und Durchlässigkeit des Bildungsraumes Schweiz, jeder in seinem Zuständigkeitsbereich.
Der Bildungsbericht richtet sich an eine an Bildungsfragen interessierte Öffentlichkeit sowie an alle Akteure des Bildungswesens. Regierungsrat Christoph Eymann und Staatssekretär Mauro Dell’Ambrogio unterstrichen an der Medienkonferenz in Bern die Funktion des Bildungsberichts als Referenzwerk für alle Personen, die sich eine Meinung über die Leistungen des Bildungssystems Schweiz bilden wollen oder die in Entscheide zur Weiterentwicklung des Bildungssystems involviert sind – ob auf kommunaler, kantonaler oder interkantonaler/gesamtschweizerischer Ebene.
Schlussfolgerungen aus der Bildungsberichterstattung
Der Bildungsbericht enthält Befunde, aber keine direkten Handlungsanweisungen an die Adresse von Bildungspolitik und Bildungsplanung. Was die interkantonale bzw. gesamtschweizerische Ebene betrifft, haben sich Bund und Kantone 2011 auf der Grundlage des ersten Bildungsberichts 2010 auf gemeinsame bildungspolitische Ziele für den Bildungsraum Schweiz verständigt, die jeder in seinem Zuständigkeitsbereich umsetzt. Die 2011 gesetzten Ziele sind: die weitere Harmonisierung der obligatorischen Schule durch die Kantone, die weitere Erhöhung der Abschlussquote auf der Sekundarstufe II, die langfristige Sicherstellung des prüfungsfreien Zugangs zu den universitären Hochschulen über die gymnasiale Maturität, die verbesserte internationale Anerkennung der Abschlüsse der höheren Berufsbildung, die Verbesserung der Attraktivität einer Karriere für junge Forschende an universitären Hochschulen und die Validierung von nicht in der Schule erworbenen Lernleistungen.
In allen diesen Handlungsfeldern haben die jeweils zuständigen Behörden von Bund und/oder Kantonen in den vergangenen Jahren Massnahmen getroffen. Die Zielerreichung ist aber auf eine lange Sicht angelegt und kann noch nicht abschliessend beurteilt werden. Der Bildungsbericht 2014 enthält erste Hinweise, wo man in diesem Prozess steht.
SBFI und EDK werden den Bildungsbericht 2014 in den nächsten Monaten auswerten. Diese Beurteilung wird zeigen, wo man mit den 2011 festgelegten Zielen steht und ob sich allenfalls neue Herausforderungen für den Bildungsraum Schweiz ergeben, die auf der gesamtschweizerischen/interkantonalen Ebene anzugehen sind.Adresse für Rückfragen
Fragen zum Bildungsbericht 2014
Prof. Dr. Stefan C. Wolter, Direktor Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung,
Tel. 079 370 94 04, stefan.wolter@skbf-csre.ch
Fragen an die Auftraggeber
SBFI: Tiziana Fantini, Projektverantwortliche Kommunikation, Tel. + 41 (0)31 323 04 59,
medien@sbfi.admin.ch
EDK: Gabriela Fuchs, Kommunikationsbeauftragte, Tel. +41 (0)31 309 51 12, presse@edk.ch
Links
Herausgeber
Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation
http://www.sbfi.admin.ch