Berufsbildung: Verbundpartner beschliessen politische Handlungsschwerpunkte
Bern, 31.03.2014 - Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann, Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF, lud heute in Bern zum ersten nationalen Spitzentreffen der Berufsbildung. Mit Sozialpartnern, Bildungspraktikern sowie Akteuren aus Politik und Wirtschaft diskutierte er künftige Stossrichtungen und Schwerpunkte für eine starke Berufsbildung, damit der Fachkräftebedarf auch künftig gedeckt werden kann.
Anlässlich des heutigen Spitzentreffens waren sich die Verbundpartner einig, dass die Berufsbildung – nicht nur aus ökonomischer, sondern auch aus gesellschaftlicher Sicht – ein wichtiger Pfeiler der ganzen Schweizer Volkswirtschaft ist. Sie soll deshalb als attraktives, gleichwertiges Pendant zur allgemeinen Bildung weiter gestärkt werden und Garantin der Wirtschaft für qualifizierte Fachkräfte bleiben. Grundlage und den nötigen Spielraum dafür bietet das 2004 in Kraft gesetzte Berufsbildungsgesetz. Die Reformarbeiten, die damit angestossen wurden, sind 2014 weitgehend abgeschlossen.
Vor diesem Hintergrund und mit dem Ziel, die Bildungsangebote gemäss wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedürfnissen weiterzuentwickeln, verabschiedeten die Teilnehmenden des Spitzentreffens künftige Handlungsschwerpunkte.
So sollen die Angebote der höheren Berufsbildung, das heisst die eidgenössischen Berufs- und höheren Fachprüfungen sowie die Bildungsgänge der höheren Fachschulen, national und international ihrem Wert entsprechend positioniert werden. Ein Strategieprojekt, bei dem es darum geht, Lösungen in den Bereichen Finanzierung, Positionierung und Vermarktung zu erarbeiten, wurde vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI in Zusammenarbeit mit den Verbundpartnern bereits 2013 lanciert. Die eingeschlagenen Stossrichtungen wurden inzwischen konkretisiert. Als erster wichtiger Etappenschritt soll dem Bundesrat im August 2014 ein umfassendes Massnahmenpaket zur Entscheidung unterbreitet werden. Die Resultate dieser Arbeiten sollen in die nächste Botschaft über die Förderung von Bildung, Forschung und Innovation 2017-2020 einfliessen und damit die Grundlagen für eine angemessene Positionierung der höheren Berufsbildung auf dem Arbeitsmarkt, im Bildungssystem und in der Gesellschaft legen.
Ebenfalls mit dem Ziel, die Attraktivität der Berufsbildung zu steigern und qualifizierte Fachkräfte für die Wirtschaft bereitzustellen, soll – nebst der höheren Berufsbildung – auch die Berufsmaturität weiterentwickelt werden. Verantwortlich für die Ausarbeitung neuer Bildungsgänge, die den Bedürfnissen der Jugendlichen und der Wirtschaft gleichermassen Rechnung tragen, sind dabei in erster Linie die Berufsverbände.
Parallel dazu wollen die Verbundpartner vermehrt auch erwachsenengerechte Bildungsangebote entwickeln. Personen, die über keinen nachobligatorischen Abschluss verfügen, sollen neue Perspektiven in der Bildung und im Arbeitsmarkt eröffnet werden. Dies umso mehr, als die Nach-, Um- und Höherqualifizierung von Arbeitnehmenden aus wirtschafts-, gesellschafts- und sozialpolitischer Sicht von grösster Bedeutung ist.
Eine wichtige Rolle spielen in diesem Zusammenhang die kantonalen Berufs-, Studien- und Laufbahnberatungen. Bereits heute beraten diese Jugendliche und Erwachsene über Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten oder bieten Hilfe, um sich im Schweizer (Berufs)-Bildungssystem zu orientieren. Diese Informationsanstrengungen sollen künftig zielgruppenspezifischer gestaltet werden.
Das 2004 in Kraft gesetzte Berufsbildungsgesetz hat wesentlich zur Stärkung der dualen Berufsbildung beigetragen. Es löste einen umfassenden Modernisierungsprozess aus und sorgte für eine gesamtschweizerische Vereinheitlichung und Systematisierung der Bildungsangebote. Die heute beschlossenen Handlungsschwerpunkte tragen dazu bei, die Berufsbildung auch künftig koordiniert und ganzheitlich zu fördern.
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