Bundesrat lanciert drei neue nationale Forschungsprogramme

Bern, 24.06.2015 - Der Bundesrat hat die drei neuen Nationalen Forschungsprogramme (NFP) „Gesundheitsversorgung“, „Antimikrobielle Resistenz“ und „Big Data“ lanciert. Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) wird mit der Durchführung dieser Programme beauftragt. Aus den drei NFP werden wichtige Beiträge für das Gesundheitswesen und den Umgang mit Daten erwartet. Die Forschungsdauer der drei Programme beträgt fünf Jahre, das Budget beläuft sich auf insgesamt 65 Mio. Franken.

Das NFP „Gesundheitsversorgung“ (20 Mio. CHF) hat zum Ziel, Erkenntnisse zur Struktur und Inanspruchnahme der Gesundheitsversorgung in der Schweiz zu gewinnen. Im Zentrum des Programms stehen die Optimierung der Ressourcenzuteilung durch Verminderung der Unter- und Überbeanspruchung von Leistungen. Ein besonderer Schwerpunkt soll zudem auf der Prävention und Behandlung von mehrfachen chronischen Erkrankungen liegen. Schliesslich soll das NFP dazu beitragen, Verfügbarkeit, Verknüpfung und Vergleichbarkeit von Gesundheitsdaten zu verbessern.

Das NFP „Antimikrobielle Resistenz“ (20 Mio. CHF) will einen Beitrag zur Verringerung der antimikrobiellen Resistenz wie auch von deren negativen Auswirkungen auf die Behandlung von Infektionskrankheiten leisten. Dazu sollen Kenntnisse über potenzielle Reservoire und Übertragungsmechanismen verbessert, neue Schnelldiagnosetechniken entwickelt, neuartige antimikrobielle Therapieansätze erforscht sowie Interventionsmassnahmen vorgeschlagen werden. In Anbetracht der Mobilität der Resistenzgene zwischen Mensch, Tier und Umwelt strebt das NFP einen ganzheitlichen, disziplinenübergreifenden Ansatz gemäss dem sogenannten „One-Health-Konzept“ an.

Das NFP „Big Data“ (25 Mio. CHF) sieht vor, die Grundlagen für einen wirksamen und angemessenen Einsatz der immer stärker wachsenden Datenmengen (Big Data) in allen Gesellschaftsbereichen zu schaffen. Die geförderten Forschungsprojekte sollen wissenschaftliche Grundlagen für neuartige Lösungen im Bereich des Computing (Datenanalytik / Algorithmen / Kryptologie; Datenmanagement-Services; Sicherheit / Zugriffskontrollen) liefern, mit denen grosse Datenmengen effektiv und sicher genutzt werden können. Darauf aufbauend sollen gesellschaftliche (Gesundheitsbereich, öffentliche Infrastrukturen) und wirtschaftliche Anwendungsbereiche, in denen grosse Datenmengen schon heute und in Zukunft noch mehr eine Realität sind, kritisch untersucht werden, namentlich auch unter dem Gesichtspunkt der Daten- und Systemsicherheit sowie unter regulatorischen Aspekten (Datenschutz, Schutz der Privatsphäre).

Die Nationalen Forschungsprogramme sind ein wichtiges Instrument des Bundes zur Förderung der orientierten Forschung. Sie dienen der Erarbeitung von Orientierungs- und Handlungswissen zur Lösung aktueller Probleme von Gesellschaft und Wirtschaft. NFP werden nach jeweils rund fünfjähriger Laufzeit abgeschlossen.

Gemäss Forschungs- und Innovationsförderungsgesetz entscheidet der Bundesrat periodisch über die Durchführung und den Finanzrahmen von Nationalen Forschungsprogrammen. Der Themenwahlprozess erfolgt bottom-up, indem interessierte Kreise beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation Vorschläge einreichen können. Die wissenschaftliche Machbarkeitsprüfung erfolgt durch den Schweizerischen Nationalfonds.


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