Künstliche Intelligenz

Das Forschungsinstitut Idiap ist spezialisiert auf dem Gebiet der theoretischen und angewandten künstlichen Intelligenz. Zu den Forschungsbereichen gehören unter anderem Sprach- und Bilderkennung, Robotik und maschinelles Lernen. © Oliver Oettli
Das Forschungsinstitut Idiap ist spezialisiert auf dem Gebiet der theoretischen und angewandten künstlichen Intelligenz. Zu den Forschungsbereichen gehören unter anderem Sprach- und Bilderkennung, Robotik und maschinelles Lernen. © Oliver Oettli

Die Potenziale der künstlichen Intelligenz sollen in der Schweiz bestmöglich genutzt werden. Dazu müssen auch die damit einhergehenden Herausforderungen adressiert werden. Bildung, Forschung und Innovation spielen dabei eine zentrale Rolle. Die Schweiz ist im Bereich der künstlichen Intelligenz insgesamt in einer guten Ausgangslage. 

Künstliche Intelligenz (KI) ist als Grundlagentechnologie ein wesentlicher Bestandteil der fortschreitenden Digitalisierung. Sie weist ein erhebliches Innovations- und Wachstumspotenzial auf und wird in einer Vielzahl von Bereichen bereits erfolgreich angewendet. Die Herausforderungen bleiben angesichts der Geschwindigkeit der Entwicklung sowie des erheblichen Anwendungspotenzials von KI gross.

Bildung, Forschung und Innovation sind zentral bei der Entwicklung, Anwendung und Nutzbarmachung dieser neuen Technologien. Ebenso spielen sie eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der Veränderungen, die künstliche Intelligenz für die Gesellschaft, Wirtschaft und Politik mit sich bringt.

Die Grundsätze der Schweizer Bildungs-, Forschungs- und Innovationspolitik haben sich auch für den Bereich der künstlichen Intelligenz bewährt. Dazu zählen insbesondere der Bottom-up-Ansatz und eine möglichst technologieneutrale Politik. Auch das durchlässige Bildungssystem eignet sich optimal, um die Menschen auf eine erfolgreiche Bewältigung des Strukturwandels vorzubereiten.

Die Akteure in Bildung, Forschung und Innovation gehen die Thematik mit zahlreichen Aktivitäten aktiv an, wobei sie der Bund dabei unterstützt. Zu den Schwerpunkten zählen unter anderem die Folgenden:

  • Der Schweizerische Nationalfonds unterstützt Forschung mit Bezügen zu künstlicher Intelligenz, sowohl über die Projektförderung wie auch im Rahmen von Nationalen Forschungsprogrammen (aktuell NFP 77 sowie abgeschlossen NFP 75) und dem Nationalen Forschungsschwerpunkt «NFS Digitale Produktion».
  • Der Bund unterstützt das Forschungsinstitut IDIAP, das schwerpunktmässig zu künstlicher Intelligenz arbeitet, als Forschungseinrichtung von nationaler Bedeutung.
  • Die Akademien der Wissenschaften unterstützen die Forschung und gesellschaftliche Auseinandersetzung mit künstlicher Intelligenz, zum Beispiel über die Themenplattform künstliche Intelligenz der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW) oder über die Stiftung für Technologiefolgenabschätzung TA-Swiss.
  • Künstliche Intelligenz ist ein Schwerpunkt an den beiden Eidgenössischen Technischen Hochschulen in Zürich und Lausanne, dies auch im Austausch mit ausländischen Partnerorganisationen wie dem European Laboratory for Learning and Intelligent Systems ELLIS. Das ETH AI Center fungiert als zentraler Knotenpunkt für KI an den 16 Departementen der ETH Zürich, an der EPFL nimmt das AI Institute eine ähnliche Rolle ein. Insgesamt sind an beiden Schulen über 150 Professuren mit dem KI-Bereich verbunden.
  • Die Hochschulen setzen in ihrer strategischen Planung für die Jahre 2025–2028 einen thematischen Schwerpunkt auf die Nutzung der Chancen des digitalen Wandels in seiner ganzen Bandbreite. Es sind Aktivitäten und Investitionen in der Lehre, der Forschung sowie im Bereich der Infrastruktur vorgesehen. Der Bund unterstützt die Hochschulen dabei unter anderem im Rahmen von projektgebundenen Beiträgen.
  • Das einzigartige Swiss Data Science Center (SDSC) wird seit 2017 von der EPFL und der ETH Zürich gemeinsam geführt, 2021 kam das Paul Scherrer Institut hinzu. Sein Ziel ist es, die Nutzung von Datenwissenschaft und KI in der Industrie und in der Wissenschaftsgemeinschaft der Schweiz insgesamt zu stärken.
  • Was die obligatorische Schule angeht, liegt die Einbindung der KI in der Verantwortung der Kantone. Die Lehrpläne aller Ebenen des Bildungssystems sehen bereits die Vermittlung digitaler wie auch fächerübergreifender Kompetenzen vor. In der Berufsbildung wird die Integration neuer digitaler Kompetenzen in die verschiedenen Lehrpläne von den Trägerschaften regelmässig evaluiert. Viele Bildungsanbieter entwickeln zudem Weiterbildungsangebote, in denen auch KI behandelt wird.
  • Die vom SBFI und von der EDK getragene Fachagentur Educa befasst sich ebenfalls mit dem Thema der Nutzung von Daten und KI. Sie unterstützt das SBFI und die EDK dabei, im Rahmen des bestehenden Datenschutzes eine Datennutzungspolitik zu entwickeln (mit Fokus auf obligatorische Schule und Sekundarstufe II).
  • Das Leading House DUAL-T führt Forschungen zum Potenzial von Technologien in der Berufsbildung durch. Es untersucht Lernaktivitäten, die für das duale Berufsbildungssystem relevant sind.

Interdepartementale Arbeitsgruppe KI in der Bundesverwaltung

Unter Leitung des SBFI hat die Interdepartementale Arbeitsgruppe (IDAG) KI in den Jahren 2019/2020 die Herausforderungen von KI für die Politikbereiche des Bundes untersucht. In ihrem Bericht kam sie zum Schluss, dass die Herausforderungen der künstlichen Intelligenz seitens Bundesverwaltung grundsätzlich erkannt sind. Zu deren Bewältigung haben die zuständigen Bundesämter eine Vielzahl von Massnahmen aufgegleist. Der Bericht zeigte 37 prioritäre Aktionsfelder auf, die von den zuständigen Ämtern angegangen werden.

Damit die Kohärenz der KI-relevanten Politik über die zahlreichen Arbeiten gewährleistet bleibt, hat der Bundesrat im November 2020 Leitlinien für den Umgang mit KI in der Bundesverwaltung verabschiedet, welche die IDAG KI unter Federführung des SBFI erarbeitet hat. Eine regelmässige Beurteilung hinsichtlich der Anwendung und Weiterentwicklung der Leitlinien wird vom Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) zusammen mit den betroffenen Bundesstellen sichergestellt. Die Strategie «Digitale Schweiz» und die Strategie Digitalaussenpolitik 2021–2024 dienen dabei als Referenzrahmen.

Kontakt

SBFI, Christian Busch
Stellvertretender Leiter
Ressort Innovation
+41 58 466 79 33

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