IWP - Universität St.Gallen
Projektleitung: Prof. Dr. Sabine Seufert
Laufzeit: 01.01.2017 – 31.01.2018
Die Digitalisierung schreitet weiter voran und macht entsprechende Anpassungen nötig. Dennoch spielen digitale Medien und eLearning in Berufsfachschulen bisher nur eine untergeordnete Rolle. Digitale Kompetenzen gehören jedoch heute während und spätestens nach der Ausbildung zu den grundlegenden Anforderungen an Lernende sowie Arbeitnehmende. Dies verdeutlicht die Bedeutung der Medienpädagogik, die ein schulisches Lernen mit und durch Medien ermöglichen und einen konstruktivistischen Lernansatz fördern soll. Dabei geht es insbesondere darum, die Medien in den Lehrplan zu integrieren sowie technische und interdisziplinäre Kompetenzen zu entwickeln. Vor diesem Hintergrund und weil die herkömmlichen Lehrmethoden als wesentliches Hindernis für Innovationen betrachtet werden, soll dieses Projekt die Herausforderung angehen, bei Lehrpersonen im kaufmännischen Bereich neue und unabdingbare digitale Kompetenzen zu fördern. Dazu sollen angemessene Ausbildungsmassnahmen für Lehrpersonen konzipiert und geschaffen werden, gestützt auf einen systematischen Ansatz in der beruflichen Weiterbildung von Berufsfachschullehrkräften.
Die empirische Überprüfung des Kompetenzmodells wird sich auf eine systematische Pilotstudie mit einem Sample von rund 300 Lehrpersonen aus mindestens vier verschiedenen Pilotschulen stützen. Die Konzeption und der Aufbau geeigneter Weiterbildungsmassnahmen über medienbasierte Bildung für Lehrpersonen setzt eine konkrete Diskussion und Definition der gefragten Kompetenzen voraus. Die Resultate der Pilotstudie werden eine grundsätzliche Beurteilung liefern, die in einer möglichen nächsten Phase als Vergleichs- und Planungsbasis für die Überwachung und Evaluation geplanter Interventionen dienen soll.
Schliesslich soll die Studie Einzelpersonen durch Medienpädagogik helfen, Medien kompetent, verantwortungsvoll (sich selbst und anderen gegenüber) und kritisch zu nutzen − sowohl in einem allgemeinen als auch im beruflichen Kontext. Im weiteren Sinn übernehmen digitale Medien aufgrund ihrer unmittelbaren Bedeutung für die Lebenswelten der Lernenden eine Brückenfunktion und dienen «als kulturelle Ressource zur Teilhabe und Mitgestaltung gesellschaftlicher Prozesse [...] und zum Aufbau von Weltbildern und zur Identitätskonstruktion» (Mayrberger, 2012, S. 401).