Kontinuität und Wandel (II): Zusammenspiel von Persönlichkeit und Berufstätigkeit bis zum 52. Lebensjahr

Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik (HfH) & Universität Basel

Projektleitung: Prof. Dr. Kurt Häfeli (Leitung),
Dr. Claudia Schellenberg (Ko-Leitung); Prof. Dr. Alexander Grob (Ko-Leitung)

Laufzeit: 01.05.2014 - 30.04.2017

Die Zürcher Längsschnittstudie „Von der Schulzeit bis zum mittleren Erwachsenenalter" (ZLSE) beinhaltet eine für die Deutschschweiz repräsentative Stichprobe (Jahrgang 1963), die elf Erhebungen vom 15. bis zum 52. Lebensjahr umfasst. In der elften Erhebung (Stichprobengrösse 807 Personen, Rücklauf 71%) wurde der Schwerpunkt auf das Zusammenspiel von Persönlichkeit und Berufstätigkeit, Laufbahnen bestimmter Personengruppen sowie Gesundheit gelegt.

Anhand von Sequenzanalysen konnten differenzierte Laufbahnmuster dargestellt werden. Insgesamt fällt auf, dass sich bei Frauen mehr Kontinuität und bei Männern mehr berufliche Wechsel (z.B. in Richtung Spezialisierung und Aufstieg) abzeichnen. Die Durchlässigkeit im Schweizer Bildungssystem zeigt sich auch in unseren Daten, indem sich viele Personen weiterbilden. Dennoch gibt es Personengruppen, welche schwierigere Entwicklungen aufweisen (z.B. bei Verhaltensproblemen in der Schule oder bei tiefem Schulerfolg). Einzelne Laufbahnmuster (wie die Gruppe der handwerklich-technischen Berufe) stehen zudem mit gesundheitlichen Problemen in einem Zusammenhang.

Einzigartig an der Studie ist die Wiederholungsmessung der Persönlichkeit im Alter von 52 Jahren (wie z.B. die Extraversion oder Gewissenhaftigkeit der «Big Five»). Es zeigt sich, dass sich Persönlichkeitsmerkmale teilweise (manchmal auch beruflich bedingt) verändern, aber auch stabil bleiben und die Jugendpersönlichkeit damit ein guter Prädiktor für die Vorhersage der Laufbahn sein kann. So ist die Passung zwischen Persönlichkeit und Berufstätigkeit (nach J. Holland) über die Laufbahn insgesamt sehr gross.

Unsere Studie zeigt schliesslich eine Reihe von Ressourcen und auch Risikofaktoren für die spätere Lebenssituation auf: Neben bekannten strukturellen und persönlichen Merkmalen erweisen sich auch bisher weniger beachtete Merkmale als relevant: Unterbrüche in der Berufslaufbahn, Investition in Aus- und Weiterbildung, «Job-Involvement», sozio-emotionale Kompetenzen oder Aspekte sozialer Unterstützung.

17.07.2018

Projekt auf der Homepage der HfH

Kontinuität und Wandel: Determinanten der beruflichen und persönlichen Entwicklung vom Jugendalter bis ins mittlere Erwachsenenalter

https://www.sbfi.admin.ch/content/sbfi/de/home/bildung/berufsbildungssteuerung-und--politik/berufsbildungsforschung/einzelprojekte/themenbereich-nahtstellen-i-und-ii/kontinuitaet-und-wandel--ii---zusammenspiel-von-persoenlichkeit-.html