Das SBFI hat gemeinsam mit der Tripartiten Berufsbildungskonferenz (TBBK) und den beteiligten Akteuren – Höhere Fachschulen (HF), OdA, Kantone, Hochschulen – eine breit abgestützte Haltung zu Grundsatzfragen zur Positionierung der HF entwickelt. Gleichzeitig wurden mögliche Massnahmen diskutiert und geschärft. Das SBFI bereitet nun die weiterzuverfolgenden Massnahmen für die politische Entscheidfindung auf.
Vorgehen 2020-2022
In den Jahren 2020 und 2021 wurden die Grundlagen für die verbundpartnerschaftliche Diskussion geschaffen (econcept-Studie, Zwischenbericht SBFI). 2022 wurden im Rahmen von drei Arbeitstagungen die Grundsatzfragen geklärt, Themenfelder vertieft und Massnahmen entwickelt. Die Resultate der Arbeitstagungen und die Schlussfolgerungen zu den Massnahmen wurden in einem Arbeitsbericht festgehalten und vom Spitzentreffen der Berufsbildung verabschiedet.
Vorgehen 2023
Im Auftrag von Bundesrat Guy Parmelin, Vorsteher des Eidg. Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF, hat das SBFI die Massnahmen im ersten Halbjahr 2023 auf Basis der Entscheide des Spitzentreffens konkretisiert und Umsetzungsvorschläge für die gesetzliche Verankerung eines Bezeichnungsschutzes sowie für die Einführung von ergänzenden Titeln erarbeitet. Die Arbeiten zu den weiteren Massnahmen wurden ebenfalls lanciert bzw. weitergeführt.
Die Projektarbeiten erfolgen in enger Abstimmung mit der Tripartiten Berufsbildungskonferenz (TBBK). Der Einbezug der weiteren Akteure ist ebenfalls sichergestellt: Namentlich durch das neu geschaffene Dialogforum «Höhere Fachschulen», welches am 5. April 2023 zum ersten Mal durchgeführt wurde. Bis im Mai 2023 lief eine Konsultation zur Umsetzung der Massnahmen bei den betroffenen Akteuren.
Im Spätsommer 2023 entscheidet das WBF/SBFI über das weitere Vorgehen zur Umsetzung der Massnahmen. Anschliessend erfolgt so rasch wie möglich die Umsetzung. Dies unter Berücksichtigung der gesetzlichen Zuständigkeiten und entlang der politischen Entscheidungsprozesse. Je nach Massnahme ist eine Gesetzesanpassung notwendig (z.B. Bezeichnungsschutz, ergänzende Titel). Unter Berücksichtigung des parlamentarischen Beratungsprozesses ist die Einführung der Massnahmen frühestens im Jahr 2025 möglich. Am Spitzentreffen 2023 wird über den Stand der Umsetzung informiert und das weitere Vorgehen zur Beratung vorgelegt.
Projektorganisation
Die Akteure aus den Bereichen Berufsbildung und Hochschulen können sich aktiv in den Prozess einbringen. Mit diesem Vorgehen wird sichergestellt, dass die unterschiedlichen Interessen – etwa seitens des Arbeitsmarkts oder der Bildungsanbieter – berücksichtigt werden.

Rollen und Zuständigkeiten
- WBF: Auftraggeber des Projekts ist der Departementsvorsteher WBF, Bundesrat Guy Parmelin.
- SBFI: Das SBFI leitet das Projekt als Auftragnehmerin.
- TBBK: Die TBBK steuert die Berufsbildung auf strategischer Ebene. In der TBBK sind Bund, Kantone und OdA vertreten. Sie trägt zum politischen Rückhalt des Projekts bei.
- Gremien: Die Ergebnisse werden mit den relevanten Gremien der Berufsbildung sowie mit der TBBK abgestimmt. Konsultiert werden zudem die Gremien der Hochschulen (z. B. swissuniversities).
- Sounding-Board HF: Die HF-Akteure sind in einem Sounding-Board organisiert. Diesem gehören Vertreterinnen und Vertreter der OdA, der HF-Konferenzen, der Kantone und der Absolvierenden an.
- Projektmitarbeit: Je nach Fragestellung arbeiten Vertreterinnen und Vertreter der Akteure in Projekt- und Begleitgruppen mit.
- Expertengruppe: Das SBFI wird von einer Expertengruppe begleitet. Diese setzt sich aus Expertinnen und Experten verschiedener Bereiche zusammen. Sie gewährleisten eine neutrale und systemische Sicht auf die zu bearbeitenden Themen.
Termine | |
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November 2023 | Information am Nationalen Spitzentreffen der Berufsbildung zum Stand der Umsetzung der Massnahmen und Beratung zum weiteren Vorgehen. |
Sommer 2023 | Entscheid über das weitere Vorgehen zur Umsetzung der Massnahmen (WBF/SBFI). Die Umsetzung erfolgt gemäss den gesetzlichen Zuständigkeiten und entlang der politischen Entscheidungsprozesse. |
06.04. - 24.05.23 | Konsultation zur Umsetzung der Massnahmen bei den betroffenen Akteuren |
05.04.23 | Dialogforum «Höhere Fachschulen» Diskussion der Umsetzung der Massnahmen mit ausgewählten Akteuren der Berufsbildung sowie der Hochschulen |
Ab 2023 | Das SBFI konkretisiert die Massnahmen und die mögliche Umsetzung in Abstimmung mit der TBBK und bereitet sie für die politische Entscheidfindung auf. |
2022 | Mit den beteiligten Akteuren werden drei Arbeitstagungen durchgeführt (März, Mai, August). |
In einem Arbeitsbericht wurden die Resultate aus den Arbeitstagungen sowie weiterzuverfolgende Massnahmen festgehalten. Der Arbeitsbericht wurde vom Spitzentreffen der Berufsbildung im November 2022 verabschiedet. | |
2021 | Das SBFI lanciert im Auftrag von Bundesrat Guy Parmelin ein Folgeprojekt zur Vertiefung des Schlussberichts. |
Der daraus resultierende Zwischenbericht «Positionierung Höhere Fachschulen» liegt vor. | |
2020 | Der Schlussbericht «Auslegeordnung Positionierung der Höheren Fachschulen» von econcept wird publiziert. |
2019 | Das SBFI gibt bei econcept die Studie «Auslegeordnung Positionierung der Höheren Fachschulen» in Auftrag. |
2018 |
Die Motionen 18.3392 und 18.3240 fordern eine bessere Positionierung der Höheren Fachschulen. |
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Der Bundesrat nimmt die Motion 18.3392 an. |