Positionierung der Höheren Fachschulen

Die Höheren Fachschulen (HF) bereiten praxisnah auf anspruchsvolle Fach- und Führungsfunktionen vor. Sie ermöglichen Berufsleuten ohne Maturität den Zugang zu einem Abschluss auf Tertiärstufe. Das eröffnet ihnen attraktive Karriereperspektiven. HF-Absolventinnen und HF-Absolventen sind gefragt – in Grossunternehmen wie in KMU. Damit die HF weiterhin attraktiv bleiben, braucht es gezielte Optimierungen. Diese werden im Projekt «Positionierung Höhere Fachschulen» verbundpartnerschaftlich erarbeitet und umgesetzt.

Darum geht’s

  • Zwei Motionen fordern eine bessere Positionierung der HF.
  • Das HF-System wurde deshalb im Auftrag des Bundesrats umfassend analysiert.
  • Die Analysen benennen das Optimierungspotenzial, mögliche Massnahmen sowie sich stellende Grundsatzfragen.
  • Die Verbundpartner haben 2022 gemeinsam die Grundsatzfragen geklärt und Massnahmen diskutiert.
  • Daraus ist ein Gesamtpaket an Massnahmen hervorgegangen, das nun weiterverfolgt und konkretisiert wird.
  • Das SBFI steuert diesen Prozess im Auftrag des Eidg. Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF.

Ziele

Mit dem Projekt «Positionierung Höhere Fachschulen» werden folgende Ziele verfolgt:

  • Die HF sollen weiterhin ein attraktives Ausbildungsangebot auf Tertiärstufe sein.
  • Das Alleinstellungsmerkmal der HF-Angebote – die Arbeitsmarktnähe – bleibt bestehen.
  • HF-Absolvierende sind für Unternehmen attraktive Fach- und Führungspersonen.
  • Die HF haben ein eindeutiges Profil und sind auf Tertiärstufe klar positioniert.
  • Die Übergänge zu den anderen Bildungsangeboten sind geregelt.
  • Die nationale und internationale Reputation der HF ist gegeben.
  • Die Finanzierung und Governance der HF-Bildungsgänge sind auf die Bedürfnisse des HF-Systems abgestimmt.

Massnahmen

Die Arbeiten im Projekt haben gezeigt, dass die HF und ihre Abschlüsse mehrheitlich als ein gut funktionierendes System beurteilt werden. Optimierungsbedarf wird vor allem im Bereich der Bekanntheit und Sichtbarkeit der HF gesehen - die Vorzüge der Abschlüsse müssen besser sichtbar gemacht werden. Es benötigt systemkonforme Massnahmen, welche das Profil und die Arbeitsmarktorientierung der HF weiter stärken, ohne zu einer Vermischung mit den Bildungsgefässen der Hochschulen zu führen:

  • Institutionen stärken: Gesetzliche Verankerung eines Bezeichnungsschutzes für «Höhere Fachschule»
  • Prüfung von ergänzenden neuen Titeln (Professional Bachelor / Professional Master)
  • Zusammenarbeit zwischen den Akteuren der höheren Berufsbildung und der Hochschulen stärken
  • Umsetzung von Kommunikations- und Marketingmassnahmen auf verschiedenen Ebenen
  • Optimierung der Rahmenbedingungen für die Studierenden und die HF als Institution, insbesondere Überprüfung der Optimierung der heutigen öffentlichen Finanzierung der HF.

Vorgehen 2023

Im Auftrag von Bundesrat Guy Parmelin, Vorsteher des Eidg. Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF, hat das SBFI die Massnahmen im ersten Halbjahr 2023 auf Basis der Entscheide des Spitzentreffens konkretisiert und Umsetzungsvorschläge für die gesetzliche Verankerung eines Bezeichnungsschutzes sowie für die Einführung von ergänzenden Titeln erarbeitet. Die Arbeiten zu den weiteren Massnahmen wurden ebenfalls lanciert bzw. weitergeführt.

Die Projektarbeiten erfolgen in enger Abstimmung mit der Tripartiten Berufsbildungskonferenz (TBBK). Der Einbezug der weiteren Akteure ist ebenfalls sichergestellt: Namentlich durch das neu geschaffene Dialogforum «Höhere Fachschulen», das am 5. April 2023 zum ersten Mal durchgeführt wurde. Bis im Mai 2023 lief eine Konsultation zur Umsetzung der Massnahmen bei den betroffenen Akteuren. 

Im Spätsommer 2023 entscheidet das WBF/SBFI über das weitere Vorgehen zur Umsetzung der Massnahmen. Anschliessend erfolgt so rasch wie möglich die Umsetzung. Dies unter Berücksichtigung der gesetzlichen Zuständigkeiten und entlang der politischen Entscheidungsprozesse. Je nach Massnahme ist eine Gesetzesanpassung notwendig (z.B. Bezeichnungsschutz, ergänzende Titel). Unter Berücksichtigung des parlamentarischen Beratungsprozesses ist die Einführung der Massnahmen frühestens im Jahr 2025 möglich. Am Spitzentreffen 2023 wird über den Stand der Umsetzung informiert und das weitere Vorgehen zur Beratung vorgelegt.

Vorherige Arbeiten

Diesen Arbeiten ist eine breite Auslegeordnung in Form einer Studie von econcept (2020) aus Sicht der HF-Akteure vorausgegangen. Ausgehend von der econcept-Studie hat das SBFI 2021 die Ergebnisse aus systemischer und rechtlicher Sicht geprüft, vertieft und ergänzt. Das SBFI hat die Ergebnisse zur Positionierung der HF in einem Zwischenbericht (2021) festgehalten und die mit den Verbundpartnern zu diskutierenden Themenfelder benannt. 2022 fand an drei Arbeitstagungen eine breit abgestützte Diskussion mit den Akteuren der Berufsbildung zu den grundsätzlichen Fragen und Massnahmen statt. Die Resultate der Arbeitstagungen und die Schlussfolgerungen zu den weiterzuverfolgenden Massnahmen wurden in einem Arbeitsbericht festgehalten.

Downloads

Bericht «Positionierung Höhere Fachschulen» (PDF, 816 kB, 15.11.2022)Schlussfolgerungen aus den Arbeiten 2022 und weiteres Vorgehen

Links

https://www.sbfi.admin.ch/content/sbfi/de/home/bildung/bwb/hbb/hoehere-fachschulen/positionierung-hf.html