Berufsbildungskooperation Schweiz-USA

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Bildlegende: Swiss Federal Councillor Johann N. Schneider-Ammann signs Memorandum of Understanding with Secretary of Education Betsy DeVos, Secretary of Commerce Wilbus Ross, and Secretary of Commerce Alexander Acosta at NOVA Community College in Woodbridge, VA. On 3 December 2018 © U.S. Department of Education

Die Schweiz und die USA pflegen seit mehreren Jahren einen intensiven Dialog im Bereich der Berufsbildung. Die Unterzeichnung einer Joint Declaration of Intent on Vocational Education and Training im Sommer 2015 gab der Zusammenarbeit erstmals einen Rahmen. Im Dezember 2018 wurde die bilaterale Zusammenarbeit formell mit der Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding verlängert. Dieses Abkommen bildet weiterhin einen Rahmen für einen pragmatischen Wissens- und Erfahrungsaustausch über die Berufsbildung nach Schweizer Modell. In der Folge haben US-Gliedstaaten und Schweizer Unternehmen Projekte im Berufsbildungsbereich lanciert.

Am 3. Dezember 2018 unterzeichnete Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann eine gemeinsame Absichtserklärung (Memorandum of Understanding Concerning Cooperation on Advancing Apprenticeship, Career and Technical Education, and Vocational and Professional Education and Training) mit dem Handelsminister Wilbur Ross, der Bildungsministerin Betsy DeVos und dem Arbeitsminister Alexander Acosta.

Das Abkommen verlängert die formelle Zusammenarbeit, welche durch eine Joint Declaration 2015 erstmals institutionalisiert wurde. Die Schweiz und die USA verfolgen das dabei das Ziel, den offiziellen Dialog und den Austausch von Informationen, Erfahrungen und bewährten Praktiken zu ermöglichen. Ausserdem sollen direkte Kontakte, Partnerschaften und Kooperationen zwischen Unternehmungen, Projektträgern und anderen Interessensvertretern im Bereich des berufsbezogenen Lernens gefördert werden. Bei Bedarf können auch bilaterale Informationsbesuche und Expertensitzungen einberufen werden.

Das Abkommen ist ein Impulsgeber für eine Intensivierung des Wissens- und Informationsaustausches zwischen der Schweiz und den USA im Bereich Berufsbildung. Jährlich besuchen mehrere US-Delegation die Schweiz, um aus erster Hand einen Einblick in das Schweizer Berufsbildungssystem zu bekommen. Dabei handelt es sich sowohl um technische Expertendelegation wie auch um hochrangige Repräsentanten aus interessierten US-Gliedstaaten. 2018 war Bildungsministerin Betsy DeVos zudem Gastrednerin am Berufsbildungskongress in Winterthur und besuchte bei der Gelegenheit auch Lehrbetreibe und eine Fachhochschule. Im Juli 2019 wurde ein Vertreter des SBFI an eine Kongressanhörung zum Thema eingeladen, um technische Fragen zum schweizerischen Berufsbildungssystem zu beantworten.

Die Schweizer Berufsbildung stösst auf grosses Interesse bei einigen US-Gliedstaaten. Im Follow-up zu den offiziellen Besuchen in der Schweiz haben einzelne Gliedstaaten Pilotprojekte mit Schweizer Partnern oder gar Reformprozess des Bildungssystems in die Wege geleitet, welche explizit auf dem Schweizer Modell aufgebaut sind. Schweizer Firmen haben in ihren US-Standorten in der Folge auch Arbeitsprogramme eingerichtet und ebnen damit den Weg für die Entwicklung und Umsetzung von Ausbildungsprogrammen nach dem Vorbild der Schweiz.

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