Der europäische Qualifikationsrahmen (EQR) ist die Grundlage für den NQR Berufsbildung der Schweiz sowie für die nationalen Qualifikationsrahmen anderer europäischer Staaten. Er dient allen europäischen Ländern als Referenzinstrument und macht Abschlüsse innerhalb Europas vergleichbar.
Der EQR wurde von der Europäischen Union erarbeitet. Er basiert auf der Empfehlung des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. April 2008 zur Einrichtung des Europäischen Qualifikationsrahmens für lebenslanges Lernen.
Der EQR besteht aus acht Niveaustufen. Darin werden Lernergebnisse für jede Stufe in den Dimensionen „Wissen“, „Fertigkeiten“ und „Kompetenz“ beschrieben. „Kompetenz“ wird dabei im Sinne der Übernahme von Verantwortung und Selbständigkeit verstanden. Zahlreiche europäische Staaten haben ausgehend vom EQR nationale Qualifikationsrahmen entwickelt. Eine aktuelle Übersicht bietet das EQF-Portal.
Um die Vergleichbarkeit der verschiedenen nationalen Qualifikationsrahmen herzustellen – die zum Beispiel nicht alle aus gleich vielen Niveaus bestehen, werden die nationalen Qualifikationsrahmen dem EQR zugeordnet. Dabei legen die europäischen Länder auf Basis von vorgegebenen Kriterien dar, welchen Niveaus des EQR die Niveaus der nationalen Qualifikationsrahmen entsprechen. Diese Zuordnung erfolgt mit Hilfe eines sogenannten EQR-Zuordnungsberichts, der dem Expertengremium der EU, der EQF Advisory Group, präsentiert wird.
Die Schweiz hat die Zuordnung des NQR Berufsbildung zum EQR mit der Präsentation des Zuordnungsberichts 2015 erfolgreich abgeschlossen. Die acht Niveaus des NQR Berufsbildung wurden denjenigen des EQR 1:1 zugeordnet. In den Zeugniserläuterungen und Diplomzusätzen wird deshalb nebst dem Niveau des NQR Berufsbildung auch das EQR Niveau ausgewiesen.