Förderung des digitalen Wandels in der Berufsbildung

Sichtbar machen – vernetzen – fördern

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Die Förderinitiative «digitalinform.swiss» ist Teil der Umsetzungsmassnahmen des Projekts «Berufsbildung 2030». Gemeinsam mit allen Verbundpartnern soll damit der digitale Wandel in der Berufsbildung zum Nutzen von Wirtschaft, Gesellschaft und Individuen vorangetrieben werden. Der Bund sieht dazu einen bis ins Jahr 2024 befristeten Förderschwerpunkt vor. Die Akteure der Berufsbildung sind eingeladen, sich mit dem Thema Digitalisierung auseinanderzusetzen, ihre Chancen zu entdecken und Projekte einzugeben.

Viele Organisationen der Arbeitswelt, Bildungsinstitutionen, Anbieter überbetrieblicher Kurse, kantonale Bildungsverwaltungen sowie Berufs-, Studien und Laufbahnberatungen befassen sich bereits aktiv mit dem Thema Digitalisierung. Zahlreiche Projekte wurden bereits in Angriff genommen. Aus Gesprächen mit diesen Akteuren der Berufsbildung haben sich folgende Erkenntnisse herauskristallisiert:

  • Projekte werden oftmals isoliert entwickelt und umgesetzt, ohne eine Vernetzung, Koordination oder einen Erfahrungstransfer mit anderen Aktivitäten.
  • Die Aktivitäten beruhen oft auf der persönlichen Motivation einzelner Personen. Eine systematische Durchdringung von grösseren Bereichen fehlt.
  • Zum Teil fehlt es den Institutionen am notwendigen Fachwissen sowie an personellen und finanziellen Ressourcen, um die digitale Transformation im nötigen Tempo voranzutreiben.
  • Die Arbeiten und Erkenntnisse aus der Wissenschaft zum Thema Digitalisierung und Berufsbildung sind zu wenig in der Praxis bekannt und werden daher kaum umgesetzt.

Internetplattform als Dreh- und Angelpunkt

«digitalinform.swiss» ist ein Schwerpunktthema im Rahmen der ordentlichen Projektförderung des Bundes nach den Artikeln 54 und 55 Berufsbildungsgesetz (BBG). Darüber hinaus macht «digitalinform.swiss» Vorhandenes sichtbar, vernetzt die Akteure untereinander und fördert einen aktiven Knowhow-Transfer zwischen digitalen Projekten.

Das Webportal «digitalinform.swiss», das zentrale Kommunikations- und Vernetzungsinstrument, wurde im Dezember 2018 anlässlich des Spitzentreffens der Berufsbildung offiziell lanciert. Über das Webportal können sich interessierte Kreise informieren und nach ihren Bedürfnissen, Möglichkeiten und Interessen bei der Förderung des digitalen Wandels in der Berufsbildung aktiv einbringen. Zudem können über das Webportal Projektskizzen eingereicht werden.

Für den Erfolg der Förderinitiative spielt insbesondere ein konti-nuierlicher Informations-, Wissens- und Erfahrungsaustausch unter den Akteuren der Berufsbildung eine wichtige Rolle. Um dies zu begünstigen, wird die Internet-Plattform in den nächsten Monaten sukzessive inhaltlich ausgebaut und mit Projektbeispielen ergänzt. Dadurch sollen beispielsweise Sprachgrenzen überwunden und Einblicke in andere Branchen gewährt werden. Auch soll aufgezeigt werden, welche anderen Massnahmen sich ebenfalls mit der Digitalisierung der Berufsbildung befassen, beispielsweise die Programme und Angebote des Eidgenössischen Hochschulinstituts für Berufsbildung EHB.

Ausserdem soll im Sinne von «sichtbar machen» und «vernetzen» der persönliche Austausch unter den Akteuren gefördert werden. Das SBFI ermittelt hierzu laufend die Bedürfnisse der Akteure und stellt bei Bedarf entsprechende Gefässe zur Verfügung.

Projektförderung

Die Fördermittel für «digitalinform.swiss» werden nach den geltenden Vergabekriterien des SBFI gesprochen. Generell gelten folgende Kriterien:

  • Bezug zur Berufsbildung
  • Bedarfsnachweis
  • Einbezug von Partnern
  • Projektcharakter

«digitalinform.swiss» unterstützt und fördert schwerpunktmässig Projekte in den Aktionsfeldern, die im Bericht «Herausforderungen der Digitalisierung für Bildung und Forschung in der Schweiz» festgehalten sind:

  1. Verbesserung der digitalen Kompetenzen in der Schule
  2. Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologien beim Lehren und Lernen
  3. Rasche Anpassung des Bildungssystems an die Anforderungen des Marktes
  4. Koordination und Kommunikation in der Bildungszusammenarbeit.

Dieser Bericht wurde vom Eidgenössischen Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) beziehungsweise vom SBFI erarbeitet und im Juli 2017 vom Bundesrat zur Kenntnis genommen (siehe weitere Informationen). Die im Bericht genannten Aktionsfelder fügen sich in die Strategie des Bundes «Digitale Schweiz» ein.

Der finanzielle Mittelbedarf für «digitalinform.swiss» ist abhängig von der Nachfrage der Akteure. Die Finanzierung erfolgt im Rahmen der Projektförderung nach Art. 54 und 55 BBG und ist aktuell für die Jahre 2019 und 2020 in den Bundeskrediten eingestellt. Projekte können im Umfang von 60 Prozent der bewilligten Gesamtkosten vom Bund unterstützt werden. Aufgrund der Erfahrungen der Jahre 2019 und 2020 sollen für die neue Förderperiode entsprechende Mittel beantragt werden. Es ist vorgesehen, in der BFI-Botschaft 2021–2024 bei der Berufsbildung einen spezifischen Schwerpunkt Digitalisierung zu setzen.

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