Open Science

Auf dem Weg zu einer nationalen Strategie zu Open Research Data

Open Science ist der Überbegriff für verschiedene Initiativen, welche auf eine offene Wissenschaft zielen. Sie stellt gegenwärtig einen der wichtigsten Trends im globalen Wissenschaftssystem dar. Insbesondere sollen Wirkung, Transparenz und Reproduzierbarkeit wissenschaftlicher Forschung nachhaltig gestärkt werden. Zentrale Aspekte von Open Science sind Open Access (freier Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen) und Open Research Data (freier Zugang zu Forschungsdaten). In diesem Kontext haben Ende Januar 2020 das SBFI, die Rektorenkonferenz der schweizerischen Hochschulen swissuniversities, der Schweizerische Nationalfonds und die beiden ETH eine Vereinbarung zur Erarbeitung einer nationalen Strategie für Open Research Data unterzeichnet.

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Mit der Strategie für Open Research Data sollen eine gemeinsame Vision und Ziele für die Verarbeitung, Speicherung, Zugänglichkeit und Wiederverwendung von Forschungsdaten für die schweizerische Wissenschaftsgemeinschaft geschaffen werden.
Bild: Adobe Stocks

Mit der Strategie für Open Research Data sollen eine gemeinsame Vision und Ziele für die Verarbeitung, Speicherung, Zugänglichkeit und Wiederverwendung von Forschungsdaten für die schweizerische Wissenschaftsgemeinschaft geschaffen werden. Sie soll die 2017 entwickelte Strategie im Bereich Open Access ergänzen (siehe SBFI News März 2018). Insgesamt sollen die beiden Strategien es der Schweiz ermöglichen, eine kohärente und ambitionierte Open Science-Politik im Einklang mit europäischen und globalen Entwicklungen zu realisieren.

Geplante Arbeiten
Es ist geplant, die nationale Strategie Open Research Data im Laufe des Jahres 2020 zu entwickeln und Anfang 2021 vom Schweizerischen Hochschulrat validieren zu lassen. Gleichzeitig wird eine Analyse durchgeführt (siehe Kasten), um einen besseren Überblick über die bestehenden Infrastrukturen und Praktiken sowie die Bedürfnisse der Hochschulen zu erhalten. Auf der Grundlage dieser beiden Elemente wird in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 und der ersten Hälfte des Jahres 2021 ein Umsetzungsplan ausgearbeitet, der konkrete Massnahmen zur Koordination der Open Research Data-Praktiken in der Schweiz beinhalten soll.

Im Jahr 2022 soll dazu auch ein Impulsprogramm lanciert und durch projektgebundene Beiträge gemäss dem Hochschulförderungs- und -koordinationsgesetz mitfinanziert werden. 2021 wird swissuniversities dafür voraussichtlich rund 30 Millionen Franken beantragen.

Einbezug der gesamten Wissenschaftsgemeinschaft
Die Gesamtverantwortung für den Prozess wurde swissuniversities über ihre Delegation Open Science übertragen. Dieser gehören die Unterzeichnerorganisationen der Vereinbarung (mit Ausnahme des SBFI als Behördenorganisation) sowie Vertreterinnen und Vertreter der kantonalen Universitäten, der Fachhochschulen und der pädagogischen Hochschulen, der Hochschulbibliotheken und der Informatikdienste der Hochschulen an. Zur konkreten Durchführung der Arbeiten wurde eine Projektgruppe eingesetzt.

Der Einbezug der gesamten Wissenschaftsgemeinschaft ist den Vereinbarungspartnern besonders wichtig. Während des gesamten Prozesses sind deshalb Expertentreffen und Konsultationsphasen geplant. swissuniversities wird eine proaktive Kommunikation zum Thema sicherstellen.

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