Mit Beginn der Förderperiode 2021–2024 haben an den Schweizer Hochschulen die von der Schweizerischen Hochschulkonferenz (SHK) Ende 2020 genehmigten 13 Kooperationsprojekte gestartet. Sie haben einen Bezug zu den hochschulpolitischen Schwerpunktthemen und werden im Rahmen der projektgebundenen Beiträge vom Bund mitfinanziert. Der entsprechende Bundeskredit beläuft sich auf 124 Millionen Franken über vier Jahre. Wie bisher erhalten neben den Universitäten auch die beiden ETH, die Fachhochschulen und die pädagogischen Hochschulen Beiträge über dieses Förderinstrument.
Die projektgebundenen Beiträge sind gemäss dem Hochschulförderungs- und Koordinationsgesetz (HFKG) neben den Grundbeiträgen und Bauinvestitions- und Baunutzungsbeiträgen eine der drei Beitragsarten, mit denen der Bund die Hochschulen mitfinanziert. Damit unterstützt er Zusammenarbeitsprojekte von gesamtschweizerischer hochschulpolitischer Bedeutung, beispielsweise die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, der digitalen wissenschaftlichen Information, der Diversität und Chancengleichheit oder der nachhaltigen Entwicklung.
Mit diesem Förderinstrument können der Bund und die Kantone im Hochschulbereich Prioritäten setzen und übergreifende Themen gemeinsam angehen. Die Projektvorschläge erfolgen durch swissuniversities, die Rektorenkonferenz der schweizerischen Hochschulen. Die Evaluation und die Genehmigung der Projekte nimmt die Schweizerische Hochschulkonferenz (SHK), das hochschulpolitische Organ von Bund und Kantonen, vor.

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Bild: Universität Basel/Andri Pol
Dieses Bottom-up-Prinzip stellt sicher, dass die Projektauswahl den tatsächlichen Bedürfnissen der Hochschulen entspricht. Die Auswahl orientiert sich an den von der SHK festgelegten prioritären Schwerpunkten, an den gemäss HFKG definierten Aufgaben von gesamtschweizerischer Bedeutung sowie an den Zielen und Prioritäten der strategischen Planung 2021–2024 von swissuniversities. Diese schliesst die in der BFI-Botschaft 2021–2024 definierten transversalen Themen Digitalisierung, nachhaltige Entwicklung und Chancengerechtigkeit mit ein.
Die Projekte adressieren zudem die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sowie des Nachwuchses in den Bereichen mit Fachkräftemangel (Humanmedizin, Gesundheit und MINT), die Profilstärkung und die Aufgabenteilung. Es handelt sich weitgehend um die Fortsetzung von Projekten, die bereits in der aktuellen oder in früheren Förderperioden unterstützt wurden. Dabei steht die Vertiefung, Erweiterung und Ergänzung laufender Massnahmen sowie eine nachhaltige Implementierung in den betreffenden Hochschulen im Vordergrund.
Unterstützte Projekte in der Förderperiode 2021–2024
Mobilitätsförderung von Doktorierenden und Weiterentwicklung des 3. Zyklus
Ziel dieses Projekts ist es, die Qualität und Attraktivität der Doktoratsausbildung zu stärken sowie gute Karrierebedingungen für Doktorierende zu schaffen. Dazu erarbeiten die universitären Hochschulen neue Lösungen, um Gleichbehandlung und Qualität sicherzustellen. Die Fachhochschulen und pädagogischen Hochschulen gehen im Bereich des Doktorats Kooperationen mit Hochschulen im In- und Ausland ein. Dies trägt zur Qualität von Lehre und Forschung und zur Sicherung der Fachkräfte in der Schweiz bei.
20 Mio. CHF
Open Science – FAIR Services for Swiss Universities
Dieses Projekt entwickelt nationale Lösungen im Bereich der digitalen wissenschaftlichen Information. Es baut das Servicenetzwerk für die Schweizer Wissenschaft laufend aus, um Zugang zu Publikationen und Daten zu gewährleisten, und entwickelt die Open Science Strategie weiter. Es verbindet die Leistungen von Bibliotheken, IT-Services und Scientific IT. (reserviert: zusätzliche 32,5 Mio. CHF)
11,8 Mio. CH
Swiss Learning Health System
Das Swiss Learning Health System hat zum Ziel, eine nationale Plattform zu Gesundheitssystem- und Versorgungsforschung zu etablieren. Diese soll den Dialog zwischen Forschung, Politik und Praxis fördern in der Absicht, evidenzbasierte Lösungen für Herausforderungen im Schweizer Gesundheitswesen zu entwickeln.
4,8 Mio. CHF
Kooperationsprojekt Studienreform Vetsuisse Fakultät
Das Curriculum der Veterinärmedizin soll in praktischen und kommunikativen Belangen gestärkt werden. Dafür werden im Hinblick auf die Anforderungen im Berufsleben externe Ausbildungsmodule in Lehrpraxen aufgebaut, in denen Studierende Kompetenzen erlernen, die nicht durch das Angebot der Fakultät abgedeckt werden.
0,69 Mio. CHF
SUDAC – swissuniversities development and cooperation network
SUDAC fördert die Zusammenarbeit bei der Forschung zu den globalen Herausforderungen der nachhaltigen Entwicklung. Diese Herausforderungen sollen in partnerschaftlicher Kooperation innerhalb der Schweiz sowie mit Institutionen im globalen Süden erforscht werden. Inter- und Transdisziplinarität sollen die Umsetzung der Sustainable Development Goals stärken.
2 Mio. CHF
Schweizerisches Zentrum für Islam und Gesellschaft
Das Schweizerische Zentrum für Islam und Gesellschaft an der Universität Freiburg trägt durch Forschung und Qualifizierung von wissenschaftlichem Nachwuchs zum Aufbau von islamisch-theologischen Studien bei. Darüber hinaus stellt es Verknüpfungen zwischen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Debatten her.
2 Mio. CHF
Stärkung der Digital Skills in der Lehre
Dieses Projekt zielt darauf ab, die digitalen Kompetenzen von Studierenden und Dozierenden zu stärken und innovative Projekte in den Hochschuleinrichtungen und über die Hochschultypen hinweg zu unterstützen.
20 Mio. CHF
Stärkung des doppelten Kompetenzprofils beim FH- und PH-Nachwuchs
Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung spezifischer Nachwuchsfördermodelle. Diese tragen dazu bei, dass Fachhochschulen und pädagogische Hochschulen über eine ausreichende Anzahl adäquat qualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfügen und ihre spezifischen Profile an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis weiter schärfen können.
10 Mio. CHF
Nachhaltige Entwicklung an Schweizer Hochschulen – Studierendenprojekte «U Change»
U Change ist ein Förderprogramm für studentische Projekte, die das Ziel haben, die nachhaltige Entwicklung an den Hochschulen stärker zu verankern. Es unterstützt Studierende von der Entwicklung einer Projektidee bis zur Umsetzung und Evaluation. Weitere Ziele sind die Vernetzung der Projekte untereinander beispielsweise am jährlichen «Sustainable University Day» und die Förderung von «Peer Learning».
2,5 Mio. CHF
Diversität, Inklusion und Chancengerechtigkeit in der Hochschulentwicklung
Ziel dieses Projekts ist es, Diversität und Inklusion in Organisation, Lehre, Forschung und Entwicklung strukturell zu verankern. Zudem fördert es die Kompetenzerweiterung zu den Dimensionen der Chancenungleichheit an den Hochschulen, indem es thematische Kooperationsprojekte mit Leuchtturmcharakter unterstützt.
5 Mio. CHF
Förderung der MINT-Bildung – hochschultypenübergreifende Aus- und Weiterbildung
Die Zusammenarbeit von technischen Fachhochschulen und pädagogischen Hochschulen bei der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen im MINT-Bereich soll weiter gestärkt werden. Damit soll ein Beitrag geleistet werden zur Förderung der MINT-Bildung sowie zur Behebung des Fachkräftemangels im MINT-Bereich.
4 Mio. CHF
Fachdidaktik: Konsolidierung der Netzwerke und Entwicklung von Laufbahnen
Die Nachwuchsförderung von Fachdidaktikerinnen und Fachdidaktikern soll gestärkt und deren Karrieremöglichkeiten sollen verbessert werden. Ziel ist es auch, die Mobilität zu fördern und individuelle Laufbahnen zu entwickeln im Hinblick auf eine attraktive fachdidaktische Qualifizierung.
5 Mio. CHF
AGE-INT – Internationale Expertise der Schweiz für «Innovative Lösungen für eine alternde Gesellschaft»
Mit diesem Projekt wird das nationale Innovationsnetzwerk Alter(n) und die internationale Positionierung der Schweiz in der Altersforschung gestärkt. Themenfelder der Inklusion werden in den Blick genommen. Ziel ist es, die Ergebnisse für das politische Handeln nutzbar sowie für die breite Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
3,43 Mio. CHF
Weitere Informationen
Irene Rehmann, SBFI
Wissenschaftliche Beraterin Ressort Hochschulpolitik
www.sbfi.admin.ch/beitraege_hfkg