(Stand 20. Mai 2020)
Das SBFI erstattet gemäss Auftrag des Schweizer Parlaments regelmässig Bericht über die Schweizer Beteiligung an den Rahmenprogrammen der Europäischen Union für Forschung und Innovation (FRP). Die vorliegende Zusammenstellung umfasst die wichtigsten Zahlen und Fakten zur Beteiligung der Schweiz am aktuell laufenden 8. Europäischen Rahmenprogramm für Forschung und Innovation (Horizon 2020) und am Euratom-Programm seit 2014. Es handelt sich dabei um aktualisierte Statistiken aus dem Bericht Beteiligung der Schweiz an den Europäischen Forschungsrahmenprogrammen – Zahlen und Fakten 2018. Die Grundlage für diese Statistiken bilden die offiziellen Zahlen der Europäischen Union vom 2. Februar 2020.
Zahlen und Fakten zur Beteiligung der Schweiz am 8. Europäischen Forschungsrahmenprogramm (PDF, 345 kB, 22.05.2020)Stand 20. Mai 2020
Übersicht
Tabelle 1: Anzahl Schweizer Beteiligungen, Koordinationen und Beiträge, relativ zur globalen Beteiligung
7. FRP & Euratom (2007–2013) (Stand Nov. 2015) | Horizon 2020 & Euratom (2014–2020) (Stand Juli 2015) | Horizon 2020 & Euratom (2014–2020) (Stand März 2018) | Horizon 2020 & Euratom (2014–2020) (Stand Feb. 2020) | |
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Anteil der Schweizer Beteiligungen | 3,2% (4323) | 1,8% (318) | 2,4% (1942) | 2,7% (3577) |
Anteil der erhaltenen Beiträge | 4,3% (2496 Mio. CHF) | 2,2% (172 Mio. CHF) | 3,5% (1141 Mio. CHF) | 3,9% (2203 Mio. CHF) |
Anteil der Schweizer Koordinationen | 3,9% (981) | 0,3% (15) | 2,6% (422) | 3,6% (985) |
Hinweis:
Werte in Klammern stellen die absolute Anzahl Beteiligungen, Beiträge und Koordinationen dar.
Diese Darstellung ist eine Fortführung aus dem Bericht Beteiligung der Schweiz an den Europäischen Forschungsrahmenprogrammen – Zahlen und Fakten 2018, Seite 6.
Schweizer Beteiligungen und Koordinationen nach Institutionstyp

Hinweise:
Entspricht Abbildung 12 in Beteiligung der Schweiz an den Europäischen Forschungsrahmenprogrammen – Zahlen und Fakten 2018.
Quellen: Europäische Kommission, SBFI, Stand: 2. Februar 2020.
Auf den ETH-Bereich entfallen eindeutig die meisten Schweizer Beteiligungen (930 bzw. 26%) und Koordinationen (353 bzw. 35,8%) sowie auch der grösste Anteil an Beiträgen zugunsten von Schweizer Forschungseinrichtungen (809,2 Mio. CHF bzw. 36,7%). Dabei sind insbesondere die beiden ETH in Lausanne und Zürich ausschlaggebend, die zusammen über 750 Beteiligungen verzeichnen.
Nach dem ETH-Bereich entfällt der grösste Anteil an Schweizer Koordinationen und Beiträgen (29,5% bzw. 25,6%) auf die Universitäten. Viele Beteiligungen verzeichnen ausserdem kleine und mittlere Unternehmen (KMU), und die Industrie, also grosse Unternehmen, mit einem Anteil von 25,1% und 13,1%.

Hinweis:
Entspricht Abbildung 13 in Beteiligung der Schweiz an den Europäischen Forschungsrahmenprogrammen – Zahlen und Fakten 2018.
Quellen: Europäische Kommission, SBFI, Stand: 2. Februar 2020.
Schweizer Beteiligung nach Programmbereichen

Hinweise:
Entspricht Abbildung 16 in Beteiligung der Schweiz an den Europäischen Forschungsrahmenprogrammen – Zahlen und Fakten 2018.
Quellen: Europäische Kommission, SBFI, Stand: 2. Februar 2020.
Abbildung 3 zeigt deutlich, dass Schweizer Institutionen vornehmlich wie schon im 7. Rahmenprogramm in den folgenden Forschungsprioritäten oder Programmen tätig sind: bei den Mobilitätsmassnahmen der Marie Skłodowska-Curie Aktionen (MSCA) (744 Beteiligungen), beim Europäischen Forschungsrat (European Research Council, ERC) (418), im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT; 375), im Bereich Gesundheit (321), Energie (257) sowie in den Nano-, Material-, Bio- und Produktionstechnologien (kurz: NMBP; 219).

Hinweise:
Entspricht Abbildung 17 in Beteiligung der Schweiz an den Europäischen Forschungsrahmenprogrammen – Zahlen und Fakten 2018.
Quellen: Europäische Kommission, SBFI, Stand: 2. Februar 2020.
Insgesamt erhielten Schweizer Institutionen bislang Beiträge in der Höhe von 2202,8 Mio. CHF. Die mit Abstand am stärksten geförderten Forschungsbereiche und Instrumente sind im Wesentlichen diejenigen, in denen die Anzahl der Schweizer Beteiligungen hoch war. Auf die ERC-Stipendien entfielen mit Abstand am meisten, nämlich 769,5 Mio. CHF beziehungsweise 34,9% der an Schweizer Institutionen ausbezahlten Beiträge. Dahinter folgen die ICT (209,0 Mio. CHF bzw. 9,5%), der Gesundheitsbereich (195,1 Mio. CHF bzw. 8,9%) und die Marie Skłodowska-Curie Aktionen (193,7 Mio. CHF bzw. 8,8%) (Abbildung 4). Überdurchschnittlich hoch sind die verpflichteten Beiträge in den Bereichen ERC, FET und Innovation in SMEs.
Die Schweiz im europäischen Vergleich

Hinweise:
Entspricht Abbildung 22 in Beteiligung der Schweiz an den Europäischen Forschungsrahmenprogrammen – Zahlen und Fakten 2018. Abgebildet sind die Mitgliedstaaten der europäischen Union, das Vereinigte Königreich, sowie die sechs erfolgreichsten assoziierten Länder (Schweiz, Norwegen, Israel, Türkei, Serbien und Island).
Quellen: Europäische Kommission, SBFI, Stand: 2. Februar 2020.
Von den bisher insgesamt 132'195 Projektbeteiligungen entfallen die grössten Anteile, nämlich 11,8% und 10,6%, auf Deutschland und das Vereinigte Königreich, gefolgt von Spanien, Frankreich und Italien (Abbildung 5). Diese grossen Länder führten die Rangliste bereits im 7. Rahmenprogramm an. Nach wie vor ist die Schweiz das assoziierte Land mit den meisten Projektbeteiligungen, vor Norwegen und Israel. Doch während die Schweiz im Vorgängerprogramm an neunter Stelle zu finden war, ist sie nun auf Platz 11 zurückgefallen, was einem Rückgang von 3,2% auf 2,7% aller Beteiligungen entspricht.

Hinweise:
Entspricht Abbildung 24 in Beteiligung der Schweiz an den Europäischen Forschungsrahmenprogrammen – Zahlen und Fakten 2018. Abgebildet sind die Mitgliedstaaten der europäischen Union, das Vereinigte Königreich, sowie die sechs erfolgreichsten assoziierten Länder (Schweiz, Norwegen, Israel, Türkei, Serbien und Island).
Quellen: Europäische Kommission, SBFI, Stand: 2. Februar 2020.
Bei der absoluten Anzahl Projektkoordinationen zeigt sich an der Spitze ein ähnliches Bild wie bei der absoluten Anzahl Projektbeteiligungen: Das Vereinigte Königreich belegt mit 16,4% aller Koordinationen mit grossem Abstand den ersten Rang vor Spanien mit 12,2% (Abbildung 6). Nachdem Belgien knapp vor der Schweiz liegt, ist die Schweiz auf dem achten Rang zu finden. Dabei hat sich der Anteil der Koordinationen im zeitlichen Verlauf des Programmes markant verbessert und liegt mittlerweile bei 3,6%. Mitte 2015 betrug der Schweizer Anteil an allen Koordinationen nur gerade 0,3%, was die Schweiz in der europäischen Rangliste auf den 24. Platz verwies.

Hinweise:
Entspricht Abbildung 26 in Beteiligung der Schweiz an den Europäischen Forschungsrahmenprogrammen – Zahlen und Fakten 2018. Abgebildet sind die Mitgliedstaaten der europäischen Union, das Vereinigte Königreich, sowie die sechs erfolgreichsten assoziierten Länder (Schweiz, Norwegen, Israel, Türkei, Serbien und Island)
Quellen: Europäische Kommission, SBFI, Stand: 2. Februar 2020
Was die Verteilung der verpflichteten Beiträge angeht, so dominieren wie bereits bei der absoluten Anzahl Projektbeteiligungen die grossen europäischen Länder (Abbildung 7). Der grösste Anteil von 8'318,4 Mio. CHF bzw. 14,7% entfällt auf Deutschland, gefolgt vom Vereinigten Königreich mit 12,5% aller Beiträge. Beide Länder führten auch im 7. FRP die Spitze der Beitragsempfänger an, lagen aber dort mit 15,9% (Deutschland) bzw. 15,3% (Vereinigtes Königreich) aller Beiträge fast gleichauf. Mit 3,9% aller Beiträge befindet sich die Schweiz auf dem achten Rang nach Belgien und steht damit in der Liste der assoziierten Staaten an erster Stelle. Wiederum stellt diese Platzierung aber eine leichte Verschlechterung dar, da die Schweiz im Vorgängerprogramm die siebtgrösste Beitragsempfängerin war (4,3%).

Hinweise:
Entspricht Abbildung 28 in Beteiligung der Schweiz an den Europäischen Forschungsrahmenprogrammen – Zahlen und Fakten 2018. Abgebildet sind die Mitgliedstaaten der europäischen Union, das Vereinigte Königreich, sowie die sechs assoziierten Länder mit den meisten Beteiligungen (Schweiz, Norwegen, Israel, Türkei, Serbien und Island).
Quellen: Europäische Kommission, SBFI, Stand: 2. Februar 2020.
Die länderspezifische Erfolgsquote stellt dar, wie erfolgreich ein Land im Wettbewerb mit anderen Staaten um Projektzusagen ist. Die Schweiz belegt mit einer Erfolgsquote von 18,2% den fünften Platz in der europäischen Rangliste (Abbildung 8; durch ihre allgemein deutlich geringere Teilnahme sind die Färöer-Inseln und Montenegro in der Abbildung nicht aufgeführt). Mehr als jeder sechste Projektvorschlag einer Schweizer Institution wird somit von der Europäischen Kommission angenommen. Dies ist ein sehr gutes Ergebnis. An erster und zweiter Stelle stehen mit den Färöer-Inseln (22,8%) und Island (20,6%) ebenfalls zwei assoziierte Staaten, wobei diese beiden Länder im Vergleich zur Schweiz viel weniger Projekte durchführen. Im Vorgängerprogramm lag die Schweiz auf dem vierten Rang. Im Vergleich zum 7. Rahmenprogramm hat sie also einen Platz in der Rangliste der Erfolgsquoten verloren. Die Schweizer Erfolgsquote im Vorgängerprogramm betrug noch 24,1% und ist somit um 5,9 Prozentpunkte zurückgegangen. Allerdings fällt auf, dass die Erfolgsraten für alle Länder tiefer sind als im 7. Rahmenprogramm.

Hinweise:
Entspricht Abbildung 30 in Beteiligung der Schweiz an den Europäischen Forschungsrahmenprogrammen – Zahlen und Fakten 2018.
Abgebildet sind nur Länder, die mindestens 190 gemeinsame Projekte mit der Schweiz aufweisen. Kollaborationen innerhalb der Schweiz sind nicht Teil der Betrachtung.
Quellen: Europäische Kommission, SBFI, Stand: 2. Februar 2020.
Abbildung 9 zeigt einerseits die Anzahl der gemeinsamen Projekte zwischen der Schweiz und anderen Ländern, das heisst die Anzahl Projekte, an welchen mindestens je ein Partner aus der Schweiz und dem jeweiligen Land beteiligt ist. Anderseits ist die Anzahl der kollaborativen Verbindungen zwischen der Schweiz und anderen Ländern abgebildet. Diese Zahl entspricht der Anzahl paarweiser Verbindungen und damit aller potenziell möglichen Kollaborationen zwischen Partnern aus der Schweiz und aus dem jeweiligen Land. Anders als beim ersten Indikator wird somit berücksichtigt, wie viele Partner aus den beiden Ländern in gemeinsamen Projekten involviert sind.