Schweizer Erfolgsgeschichten

Die Teilnahme an den EU-Rahmenprogrammen für Forschung und Innovation (RPFI) ermöglicht den Schweizer Akteuren aus Forschung und Innovation die Integration in das internationale kompetitive Umfeld. Die Bedeutung der RPFI reicht dabei über die rein monetäre Förderung hinaus. Eine Auswahl von Schweizer Erfolgsgeschichten finden Sie auf dieser Seite.

Eine uralte Kraft effizienter nutzen

avellan-1
  • Hydropower plants PERformance and flexiBle Operation towards Lean integration of new renewable Energies
  • Projektdauer: 09/2013 – 02/2017
  • Anzahl Projektpartner: 10, Anzahl Länder: 6
  • Gesamtbudget: € 6'294'644, Budget CH Partner: € 1'628'270

Die Geschichte der Wasserkraft geht weit zurück. Historikerinnen und Historiker schätzen, dass sie bereits vor 5000 Jahren in China zur Anwendung kam. 1866 gelang es Werner von Siemens erstmals, Wasserkraft in elektrischen Strom umzuwandeln. 1880 folgte dann die erste Inbetriebnahme eines Wasserkraftwerkes in Grossbritannien. Die Bedeutung der Wasserkraft als Stromlieferant hat seither zugenommen, nicht zuletzt durch ihr unerschöpfliches Potenzial als erneuerbare Energiequelle. Kürzlich hat die EU eine Richtlinie erlassen, welche eine massive Erhöhung der Nutzung erneuerbarer Energiequellen vorsieht. Die Wasserkraftwerke werden eine wesentliche Rolle spielen müssen, um diese ehrgeizigen Vorgaben zu erreichen.

avellan-2

«Dank der Finanzierung durch die EU war es möglich, eine internationale Zusammenarbeit zwischen Schlüsselakteuren aufzubauen.»

Professor François Avellan
ETH Lausanne (EPFL)

Der 3D-Drucker mit einem Laser aus dem Schuhkarton

casanova-1
  • Femtosecond laser printer for glass microsystems with nanoscale features
  • Projektdauer: 05/2010 – 04/2013
  • Anzahl Projektpartner: 9, Anzahl Länder: 5
  • Gesamtbudget: € 3'391'780, Budget CH Partner: € 161'699

«Ich bin dankbar für die europäischen Rahmenprogramme. Ohne diese gäbe es das Unternehmen FEMTOprint nicht», meint Mitgründerin und CEO Nicoletta Casanova. FEMTOprint SA ist ein mehrfach ausgezeichnetes, aufstrebendes Tessiner Hightech-Unternehmen und beschäftigt aktuell rund 20 Fachleute.

casanova-2

«Der Erfolg von FEMTOprint ist ein Ansporn für die Tessiner Unternehmen, sich an EU-Projekten zu beteiligen oder sich dafür zu bewerben. Sie werden dabei durch Tessiner Institutionen unterstützt.»

Nicoletta Casanova
Mitgründerin und CEO
FEMTOprint SA

Geringere Stickstoffemissionen dank einheimischer Futterpflanzen

dohme-1
  • Optimising plant polyphenols in LEGUMES for ruminant nutrition PLUS health PLUS environ-mental sustainability
  • Projektdauer: 01/2012 – 12/2015
  • Anzahl Projektpartner: 8, Anzahl Länder: 6
  • Gesamtbudget: € 4'097'982, Budget CH Partner: € 751'172

Globale Herausforderungen wie der Klimawandel und das rasante Bevölkerungswachstum gefährden die langfristige Sicherstellung einer ausreichenden Lebensmittelversorgung. Eine Möglichkeit, diese Bedrohung zu beheben, bietet sich bei Wiederkäuern in Form einer effizienteren Futtermittelproduktion und -nutzung. Dass man dabei das Rad nicht immer neu erfinden muss, zeigt das 2012 lancierte Projekt «LegumePlus» aus dem europäischen Forschungsrahmenprogramm.

dohme-2

«Ein solches Projekt ist eine ideale Plattform für internationale, branchenübergreifende und interdisziplinäre Kooperationen.»

Dr. Frigga Dohme-Meier
Forschungsgruppenleiterin am Forschungsinstitut Agroscope

TABULA RASA in der Welt der biometrischen Systeme

marcel-1
  • Trusted Biometrics under Spoofing Attacks
  • Projektdauer: 11/2010 – 04/2014
  • Anzahl Projektpartner: 12, Anzahl Länder: 7
  • Gesamtbudget: € 5'567'257, Budget CH Partner: € 737'886

Was man vor Jahren nur aus Filmen kannte, ist heute fester Bestandteil des realen Lebens: Geräte mit  Sprach- sowie Gesichtserkennung sind weitverbreitet. Ob Smartphones, Tablets oder Reisepässe, sie alle enthalten persönliche und vertrauliche Informationen, die durch ein biometrisches System geschützt werden. Es gibt jedoch immer noch einige Schwachstellen bei biometrischen Sensoren. Dadurch sind Täuschungsangriffe unter Verschleierung der eigenen Identität möglich (sogenannte Spoofing-Angriffe). Beispielsweise wird versucht, mit fremden Fotos oder Masken ein Gesichtserkennungssystem zu umgehen.

marcel-2

«TABULA RASA führte zu vielen Folgeprojekten, die im Rahmen des 7. RPFI und Horizon 2020 sowie von nationalen Förderagenturen in ganz Europa unterstützt wurden.»

Dr. Sébastien Marcel
Forschungsinstitut Idiap
Martigny (VS)

Prioritäten von Sozialstaaten – Hilfe bei der Kompromissfindung

silja-1
  • Welfare state politics under pressure: Identifying priorities, trade-offs and reform opportunities among citizens, political and economic elites
  • Projektdauer: 09/2017 – 08/2022
  • Anzahl Projektpartner: 1, Anzahl Länder: 1
  • Gesamtbudget: € 1'474'133, Budget CH Partner: € 1'474'133

Wenn man den Gürtel enger schnallen muss, ist die Politik des Sozialstaates mit schwierigen Entscheidungen und Kompromissen konfrontiert: Wessen Risiken sollten bei beschränkten Ressourcen von der sozialen Solidarität abgesichert werden? Soll der Sozialstaat den Bedürfnissen der älteren oder der jüngeren Menschen Priorität einräumen? Denen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern oder von Arbeitslosen? Denen von Einheimischen oder von Einwandererinnen und Einwanderern?

silja-2

«Das Projekt hat bereits im Anfangsstadium grosses Interesse bei politischen Parteien und Entscheidungsträgerinnen und -trägern sowie den Medien geweckt.»

Prof. Dr. Silja Häusermann
Universität Zürich

Neue Wege zur Bekämpfung der Wasserverschmutzung

corvini-1
  • Microorganism and enzyme Immobilization: Novel Techniques and Approaches for Upgraded Remediation of Underground-, wastewater and Soil
  • Projektdauer: 01/2011 – 12/2013
  • Anzahl Projektpartner: 16, Anzahl Länder: 8
  • Gesamtbudget: € 3'914'682, Budget CH Partner: € 494'137

Industrie, Landwirtschaft und der moderne Lebensstil hinterlassen Spuren in der Umwelt. So finden sich beispielsweise Industriechemikalien, Arzneimittelrückstände und Körperpflegeprodukte fast überall im Wasserkreislauf. Entsprechend enthält das Abwasser aus Haushalten und Industrie Arzneimittel wie Antibiotika, Hormone und organische Verbindungen. Dies stellt nicht nur eine Gefahr für die Gesundheit von Mensch und Tier dar, sondern gefährdet in einigen Teilen der Welt auch die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser.

corvini-2

«Die Teilnahme an europäischen Projekten sowie Koordinationen sind ausserordentlich nützlich, um die Sichtbarkeit unserer Forschung zu erhöhen.»

Prof. Philippe Corvini
Leiter des Instituts für Ecopreneurship an der Hochschule für Life Sciences FHNW

Gesundes Altern für alle

stringhini-1
  • Lifecourse biological pathways underlying social differences in healthy ageing
  • Projektdauer: 05/2015 – 04/2019
  • Anzahl Projektpartner: 17, Anzahl Länder: 11
  • Gesamtbudget: € 7'259'113, Budget CH Partner: € 841'525

Verschiedene Studien zeigen, dass Unterschiede in sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Lebensbedingungen zu starken gesundheitlichen Ungleichheiten führen können. Diesbezüglich betroffene Menschen sind anfälliger für gewisse Krankheiten wie Diabetes. Auch haben sie eine höhere Sterblichkeit und entsprechend eine kürzere Lebenserwartung.

stringhini-2

«Lifepath war eine der bereicherndsten Erfahrungen meiner bisherigen Karriere.»

Dr. Silvia Stringhini
Universitätsspital Lausanne (CHUV)

Sichere Daten in der Cloud

felber-1
  • Secure Big Data Processing in Untrusted Clouds
  • Projektdauer: 01/2016 – 12/2018
  • Anzahl Projektpartner: 7, Anzahl Länder: 6
  • Gesamtbudget: € 2'285'377, Budget CH Partner: € 537'000

Immer öfter werden Daten, auch heikle Informationen wie zum Beispiel Bankdaten, nicht mehr lokal auf Servern, sondern in einer sogenannten Cloud gespeichert. Auch online-basierte Dienste von Unternehmen sind mehr und mehr cloudbasiert. Das erspart Geld und ist praktisch in der Handhabung. Das Vorgehen birgt aber auch Risiken: In der Cloud sind Daten für nicht berechtigte Personen leichter angreifbar als wenn sie innerhalb des Unternehmens gespeichert werden. Grossangelegte Cyberattacken wie beispielsweise «petya» (2016) oder «wanna cry» (2017) können immense Schäden anrichten und Unternehmen komplett handlungsunfähig machen.

  
felber-2

«Das Projekt könnte mittelfristig zu Änderungen in der Gesetzgebung führen.»

Prof. Pascal Felber
Universität Neuchâtel

https://www.sbfi.admin.ch/content/sbfi/de/home/forschung-und-innovation/internationale-f-und-i-zusammenarbeit/forschungsrahmenprogramme-der-eu/schweizer-erfolgsgeschichten.html