Europäisches Laboratorium für Teilchenphysik CERN, Genf

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© CERN

Das 1953 gegründete Europäische Laboratorium für Teilchenphysik stellt die ausschliesslich friedlichen Zwecken dienende Zusammenarbeit europäischer Staaten auf dem Gebiet der Kern- und Teilchenphysik sicher und fördert mit seinen Beschleunigeranlagen die Spitzenforschung im Bereich der Hochenergiephysik.

Das Protonen-Synchrotron (PS) und das Superprotonen-Synchrotron (SPS) sind erstklassige Forschungseinrichtungen, welche 2009 durch eine neue grosse Hadronen-Kollisionsmaschine (LHC) ergänzt wurde. Diese wurde im gleichen Ringtunnel eingebaut, in welchem bis Ende 2000 die grosse Elektronen-Positronen-Kollisionsmaschine (LEP) das Verständnis der Elementarteilchen nachhaltig gefördert hatte. Seit 2006 weitet das CERN sein bisheriges Tätigkeitsfeld auch auf die Neutrinophysik aus, insbesondere durch die Zusammenarbeit bei grossen internationalen Experimenten auf diesem Gebiet.

Die 23 Mitglieder des CERN sind Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, das Vereinigte Königreich, Israel, Italien, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, die Schweiz, Serbien, die Slowakei, Spanien, die Tschechische Republik und Ungarn.

Das CERN im französisch-schweizerischen Grenzgebiet bei Genf beschäftigt permanent rund 2500 Personen, die zusammen mit mehr als 10'000 Gastforschenden aus allen Teilen der Welt die wissenschaftliche Erkenntnis auf dem Gebiet der Kern- und Teilchenphysik vorantreiben. Seit seinem mittlerweile fast siebzigjährigen Bestehen ist das CERN bei allen wichtigen Entdeckungen über den Aufbau der Materie an vorderster Front dabei. Es befasst sich mit der Frage nach Herkunft und Art der Grundbausteine der Materie sowie nach den sie zusammenhaltenden Kräften. Die Entdeckung des Higgs-Teilchens am CERN wurde mit dem Physiknobelpreis 2013 gekrönt.

Schweizer Beteiligung

Schweizer Forschende aus 12 Instituten aller Hochschulen arbeiten an CERN-Experimenten, hauptsächlich in den Bereichen Teilchenphysik (Neutrinos, LHC, Materie/Antimaterie), Medizin und technologische Forschung (Elektronik, Werkstoffe). Dabei wird auch dem Technologietransfer zu Schweizer Industriefirmen grosse Aufmerksamkeit geschenkt. Die Schweizer Universitäten waren und sind auch beim Auf- und Ausbau der CERN-Infrastruktur stark engagiert, so u.a. bei den grossen Detektoren ATLAS, CMS und LHCb für den LHC, wo insbesondere von Seiten der Universitäten Basel, Bern, Genf, Lausanne und Zürich sowie der ETH Zürich und Lausanne ein gewichtiges finanzielles und wissenschaftliches Engagement besteht.

Das CERN ist für rund 200 Schweizer Forschende, Ingenieurinnen und Ingenieure, technische und kaufmännische Berufsleute, Lernende und Studierende ein attraktiver Arbeitgeber. Gleichzeitig ist das CERN für die Schweiz ein interessanter Wirtschaftspartner: in der Form von Aufträgen an die Industrie- und den Dienstleistungssektor fliesst bis zum Dreifachen des jeweiligen Jahresbeitrages in die Schweiz zurück.

Die Schweiz finanziert in der Regel etwas mehr als 4% des jährlichen CERN-Gesamtbudgets von etwas über 1 Milliarden CHF. Verantwortlich für die Schweizer Beteiligung am CERN ist das SBFI.

Kontakt

SBFI, Michael Gerber
Leiter der Schweizer Delegation im CERN Rat

Prof. Florencia Canelli
Wissenschaftliche Delegierte für die Schweiz

SBFI, Doris Wohlfender
Schweizer Vertreterin im CERN Finanzkomitee

https://www.sbfi.admin.ch/content/sbfi/de/home/forschung-und-innovation/internationale-f-und-i-zusammenarbeit/internationale-forschungsorganisationen/cern.html