Cherenkov Telescope Array Observatory CTAO (Astroteilchenphysik)

Illustration des CTA-Standorts auf der Südhalbkugel © CTAO
Illustration des CTA-Standorts auf der Südhalbkugel © CTAO

Das Cherenkov Telescope Array Observatory (CTAO) wird das weltweit grösste bodengebundene Gammastrahlen-Observatorium sein. Es entsteht an zwei Standorten: auf der Südhalbkugel in der Atacamawüste (Chile) und auf der Nordhalbkugel auf der kanarischen Insel La Palma (Spanien). Die Schweiz ist als Beobachterin aktiv an der Entwicklung beteiligt und plant einen Beitritt, um ihren Forschenden Zugang zu dieser Spitzeninfrastruktur zu ermöglichen.

Der Bau des CTAO startete 2022 mit geschätzten Kosten von 330 Millionen Euro für die erste Teleskop-Konfiguration. Die Teleskope werden nach und nach in Betrieb genommen und sollen über 30 Jahre genutzt werden. Als erstes bodengebundenes Observatorium wird das CTAO den gesamten Himmel abdecken und hochenergetische Gammastrahlen präzise messen, um kosmische Phänomene wie Teilchenbeschleuniger, schwarze Löcher und dunkle Materie zu erforschen.

Das Hauptquartier des CTAO wird in Bologna (Italien) sein, während das Science Data Management Center in Zeuthen (Deutschland) die jährlich erzeugten 25 Petabyte an Daten verteilt und öffentlich zugänglich macht. Dabei wird es unter anderem unterstützt vom Swiss National Supercomputing Centre in Lugano.

 Prototyp des Large-Sized Telescope (LST-1) am Standort auf der Nordhalbkugel, Insel La Palma, Spanien © CTAO
Prototyp des Large-Sized Telescope (LST-1) am Standort auf der Nordhalbkugel, Insel La Palma, Spanien © CTAO

Schweizer Beteiligung

Seit den frühen 2000er-Jahren sind die Universitäten Zürich und Genf sowie die ETH Zürich an diesem Projekt beteiligt. Die Universität Genf leitet seit 2020 mit Unterstützung des Bundes die Bemühungen, die Nutzerbasis in der Schweiz zu konsolidieren – ein wichtiger Schritt für den geplanten Beitritt der Schweiz zum CTAO.

Das CTAO wurde am 7. Januar 2025 unter italienischer Führung als European Research Infrastructure Consortium (ERIC) gegründet, mit Österreich, Tschechien, Frankreich, Deutschland, Italien, Polen, Slowenien, Spanien und der Europäischen Südsternwarte (ESO) als Gründungsmitgliedern. Die Schweiz tritt als Gründungsbeobachter bei und plant Mitglied zu werden. Es wird erwartet, dass sich Institutionen aus Japan, Australien, Brasilien, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich ebenfalls beteiligen.

Das CTAO bietet der Schweiz bedeutende wissenschaftliche Chancen, unter anderem in den Bereichen Datenanalyse, maschinelles Lernen und Bildgebung, sowie für die Zusammenarbeit mit spezialisierten Branchen im Teleskopbau.

Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) ist hat aktiv an den Verhandlungen zur Errichtung von CTAO ERIC mitgewirkt und ist für die Schweizer Beteiligung zuständig. Es erarbeitet die offizielle Position der Schweiz und vertritt diese im Rat und im Finanzkomitee von CTAO ERIC.

Kontakt

SBFI, Xavier Reymond
Leiter der Schweizer Delegation

Universität Genf,
Prof. Teresa Montaruli
Koordinatorin der Schweizer CTAO-Zusammenarbeit

ETH Zürich,
Prof. Adrian Biland
Wissenschaftlicher Delegierter für die Schweiz

SBFI, Simon Berger
Delegierter der Schweiz im Board of Government Representatives

https://www.sbfi.admin.ch/content/sbfi/de/home/forschung-und-innovation/internationale-f-und-i-zusammenarbeit/internationale-forschungsorganisationen/ctao.html