Das Square Kilometre Array Observatorium (SKAO) wurde im Februar 2021 als internationale Organisation gegründet. Im Juni 2021 hat der SKAO-Rat grünes Licht gegeben für den Bau des größten Radioteleskops der Welt mit Standorten in Australien und Südafrika und mit einer Sammelfläche von über einem Quadratkilometer. Vom Hauptsitz in Manchester (GB) aus wird dieses enorme wissenschaftliche Vorhaben gelenkt und überwacht. Die Größe des SKAO stellt einen riesigen Sprung nach vorne dar – sowohl in der Technologie als auch im Computing. Es wird den Forschenden ermöglichen, das Universum in noch nie dagewesener Detailtreue zu beobachten und zu vermessen.
Nach zweieinhalb Jahren multilateraler Verhandlungen unter der Leitung Italiens wurde die SKAO-Konvention im März 2019 in Rom unterzeichnet. Sieben Länder sind die Erstunterzeichner: Australien, China, Italien, die Niederlande, Portugal, Südafrika und das Vereinigte Königreich. Es wird erwartet, dass sich zu gegebener Zeit weitere Länder wie Indien, Schweden und auch die Schweiz anschliessen werden. Die Konvention trat im Dezember 2020 nach der Ratifizierung durch fünf Unterzeichnerstaaten, darunter alle drei Gastgeberländer, in Kraft. Damit ist SKAO nach der Europäischen Südsternwarte (ESO) die zweite zwischenstaatliche Organisation, die sich der astronomischen Forschung widmet.
Zentrales Projekt der internationalen Astrophysik
SKAO wird der empfindlichste radioastronomische Verbund von Teleskopen sein, der jemals entwickelt und gebaut wurde. Er wird die nötige Auflösung besitzen, um Anzeichen für erdähnliche Planeten auf eine Distanz von mehreren Hunderttausend Lichtjahren zu entdecken. SKAO wird den Forschenden auch Einblicke in die Entstehung und Entwicklung der ersten Sterne und Galaxien nach dem Urknall, die Rolle des kosmischen Magnetismus, die Natur der Schwerkraft und möglicherweise sogar Leben jenseits der Erde geben. Längerfristig wird das SKAO zu einem zentralen Projekt für die Astrophysik auf internationaler Ebene und so die Aktivitäten der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und der Europäischen Organisation für Astronomie (ESO) ergänzen.