Weltraumwissenschaften

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© ESA

Seit den 1960-er Jahren haben neue Erkenntnisse aus der Weltraumforschung das Wissen über das Universum deutlich erweitert. Durch die Erfolge des Wissenschaftsprogramms der ESA nimmt Europa heute weltweit eine prominente Rolle ein, insbesondere bei der Infrarot- und Röntgenastronomie, der Astrometrie, der Sonnensystemforschung sowie der Sonnenbeobachtung. Mit dem Langzeitplan Cosmic Vision 2030 beabsichtigt die ESA, die Schlüsselrolle Europas im Bereich der Weltraumforschung zu konsolidieren und weiter auszubauen.

Schweizer Beiträge zu ESA-Wissenschaftsmissionen

Die Schweizer Wissenschaftsgemeinschaft beteiligt sich massgeblich an der Definition des ESA-Wissenschaftsprogramms. In Zusammenarbeit mit der Schweizer Industrie leistet sie ausserdem einen wichtigen Beitrag zur Konzeption und Entwicklung komplexer Nutzlasten für bedeutende Weltraumforschungsmissionen. Solche Weltraumprojekte verschieben nicht nur die Wissensgrenzen in der Physik und der Astronomie, sondern inspirieren auch die nächste Generation von Wissenschaftlerinnen und Ingenieuren.

Die Missionen für das ESA-Wissenschaftsprogramm werden aufgrund ihrer wissenschaftlichen Exzellenz ausgewählt. Während die Entwicklung und der Betrieb der Satelliten sowie die Startdienstleistungen von der ESA finanziert werden, fallen die wissenschaftlichen Nutzlasten (d. h. die Instrumente) üblicherweise in die Verantwortung der ESA-Mitgliedstaaten. Schweizer Forschende haben an vielen Instrumenten mitgewirkt oder deren Entwicklung geleitet, von der Giotto-Mission in den 1980er-Jahren bis zu Missionen wie Rosetta, BepiColombo oder Solar Orbiter. Ein Beispiel ist das BepiColombo Laser Altimeter BELA, welches die globale Topographie des Planeten Merkur erforschen wird. (Bild 1) Auch in künftigen Missionen wie JUICE, Euclid oder Comet Interceptor ist die Schweiz gut vertreten. Überdies sind wichtige Infrastrukturen wie das INTEGRAL Science Data Centre (ISDC) der Universität Genf oder das World Radiation Center am Physikalisch-Meteorologischen Observatorium Davos (PMOD) in der Schweiz angesiedelt. Auch das International Space Science Institute in Bern spielt bei der Dateninterpretation sowie der Definition neuer Missionen international eine Schlüsselrolle.

Die international wettbewerbsfähige Schweizer Industrie ist in Technologien gut aufgestellt, die in zahlreichen Projekten zur Entwicklung von Wissenschaftssatelliten und Raumsonden gefragt sind, und sichert der Schweiz damit eine starke Position in solchen Projekten.

Mit CHEOPS führt die Schweiz zum ersten Mal  eine weltraumgestützten Wissenschaftsmission, in enger Zusammenarbeit mit der ESA (Bild 2). Die Mission startete im Dezember 2019, und vor Kurzem wurde der wissenschaftlichen Betrieb aufgenommen, der dreieinhalb Jahre dauern sollen.

Ein umfassender Überblick über mehr als 60 Schweizer Aktivitäten in der Weltraumforschung findet sich in den Publikationen des Swiss Committee on Space Research (CSR) und der Schweizer Akademie der Naturwissenschaften (SCNAT).

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Bild 1 © Universität Bern
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Kontakt

SBFI, Oliver Botta
T +41 58 462 99 67

SBFI, Raphaël von Roten
T +41 58 467 69 57

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