Der ETH-Rat ist das strategische Führungs- und Aufsichtsorgan des ETH-Bereichs. Gestützt auf die Vorgaben der strategischen Ziele des Bundesrates und im Einklang mit der eigenen strategischen Planung gibt der ETH-Rat den einzelnen Institutionen die Ziele vor und teilt die Bundesmittel zu. Zu diesem Zweck schliesst er mit den beiden ETH und den vier Forschungsanstalten vierjährige Zielvereinbarungen ab. Der ETH-Rat beaufsichtigt die Institutionen und ist für die Vorbereitung und den Vollzug des ETH-Rechts verantwortlich.Mitglieder – ETH-Rat
Die ETH-Beschwerdekommission ist eine unabhängige Beschwerdeinstanz mit sieben Mitgliedern, die vom Bundesrat gewählt werden. Ihr Sitz ist in Bern. Die ETH-Beschwerdekommission ist die erste Instanz, welche über Beschwerden gegen Verfügungen der sechs Institutionen des ETH-Bereichs entscheidet. Die Beschwerden betreffen vorwiegend das Personal- und Hochschulrecht. Die Entscheide der ETH-Beschwerdekommission können an das Bundesverwaltungsgericht weitergezogen werden.
Die 1855 gegründete ETH Zürich nimmt heute bei den technisch-naturwissenschaftlichen Hochschulen im weltweiten Vergleich einen absoluten Spitzenplatz ein. 2019 zählte sie rund 22'200 Studierende und Doktorierende aus mehr als 120 verschiedenen Ländern. Der Bundesbeitrag (Trägerfinanzierung) belief sich auf knapp 1300 Millionen Franken.
Rund 540 Professorinnen und Professoren unterrichten und forschen an der ETH Zürich auf den Gebieten der Ingenieurwissenschaften, der Architektur, der Mathematik, der Naturwissenschaften, der systemorientierten Wissenschaften sowie der Management- und Sozialwissenschaften.
Ein wichtiges Anliegen der ETH Zürich ist der Wissens- und Technologietransfer (WTT) in die Wirtschaft und die Gesellschaft. Davon zeugen nicht zuletzt die zahlreichen Gründungen von Spin-off-Unternehmungen (rund 440 seit 1996) und ein umfangreiches und berufsorientiertes Weiterbildungsangebot.
Zur ETH Zürich gehört auch das Centro Svizzero di calcolo scientifico in Lugano, das Supercomputer beherbergt, die zu den leistungsfähigsten Europas gehören.
EPFL
Die EPFL lässt sich auf die 1853 gegründete École Spéciale de Lausanne zurückführen. Zum ETH-Bereich gehört sie seit 1969. Wie die ETH Zürich gehört auch die EPFL zu den angesehensten technisch-naturwissenschaftlichen Hochschulen weltweit. Sie zählte 2019 über 11'400 Studierende und Doktorierende. Der Bundesbeitrag (Trägerfinanzierung) belief sich auf knapp 700 Millionen Franken.
Die EPFL gliedert sich in fünf Fakultäten: Sciences de base (Mathematik, Physik, Chemie), Sciences et techniques de l'ingénieur (Ingenieurwissenschaften), Informatique et communications (Informatik und Kommunikationssysteme), Environnement naturel, architectural et construit (Architektur und Umweltwissenschaften) sowie Sciences de la vie (Lebenswissenschaften). Vervollständigt wird das Angebot durch das Collège des humanités (Human- und Sozialwissenschaften) und das Collège du management de la technologie (Technologiemanagement).
Die EPFL zählt zu den internationalsten Hochschulen der Welt. Menschen aus über 120 Ländern begegnen sich auf dem Lausanner Campus und den vier Aussenstellen in Freiburg, Genf, Neuenburg und Wallis. Zum Campus gehört auch ein Innovationspark, der über hundert Start-ups und Forschungszentren renommierter Unternehmen zusammenbringt. Mit dem Rolex Learning Center, dem SwissTech Convention Center und dem Artlab setzte die EPFL in den letzten Jahren auch international beachtete architektonische Akzente.
Paul Scherrer Institut PSI
Das Paul Scherrer Institut (PSI) mit Sitz in Villigen (AG) ist das grösste Forschungsinstitut für Natur- und Ingenieurwissenschaften in der Schweiz. Es beschäftigt rund 2100 Personen und verfügt über einen Bundesbeitrag (Trägerfinanzierung) von rund 320 Millionen Franken (2019).
Die Forschungsarbeiten konzentrieren sich auf die Themenschwerpunkte Materie und Material, Energie und Umwelt sowie Mensch und Gesundheit. Das PSI betreibt mit der Neutronenquelle SINQ, der Synchrotron Lichtquelle Schweiz SLS, der Myonenquelle SμS und dem Freie-Elektronen-Röntgenlaser SwissFEL wissenschaftliche Grossforschungsanlagen, die in der Schweiz und teilweise weltweit einzigartig sind. Diese Anlagen stellt das PSI der nationalen und internationalen Forschungsgemeinschaft sowie der Industrie zur Verfügung. Darüber hinaus betreibt es die einzige Anlage der Schweiz zur Behandlung von spezifischen Krebserkrankungen mit Protonen.
Wichtige Dienstleistungen des PSI betreffen die Entsorgung radioaktiver Abfälle im Verantwortungsbereich des Bundes sowie die Führung der Schule für Strahlenschutz. Das PSI engagiert sich auch in der Lehre an den ETH, den kantonalen Universitäten und den Fachhochschulen und insbesondere in der Doktorandenbetreuung.
Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL
Die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) mit Standorten in Birmensdorf, Davos (Eidgenössisches Institut für Schnee- und Lawinenforschung), Cadenazzo (Sottostazione sud delle Alpi), Lausanne und Sitten ist eine Forschungsstätte für die Fachgebiete Forstwissenschaft, Ökologie und Landschaftsforschung sowie Schnee- und Lawinenforschung. Die WSL verfügt über gut 500 Stellenäquivalente bei einem Bundesbeitrag (Trägerfinanzierung) von knapp 60 Millionen Franken (2019).
Nutzung, Gestaltung und Schutz naturnaher und urbaner Lebensräume und der Umgang mit Naturgefahren bilden die Leistungsschwerpunkte der WSL, die auf diesen Forschungsgebieten zur internationalen Spitze gehört. Ziel der Forschungsanstrengungen ist es, Entscheidungshilfen und Lösungsvorschläge für eine verantwortungsvolle Nutzung der schweizerischen Landschaft zu liefern. Mit umsetzungs- und praxisorientierten Programmen trägt die WSL zu einer nachhaltigen Umweltpolitik in der Schweiz bei.
Die WSL engagiert sich in der Doktorandenbetreuung und im Hochschulunterricht und erbringt Dienstleistungen von nationalem Interesse. Dazu zählen beispielsweise der schweizerische Lawinenwarndienst und der Betrieb eines Pflanzenschutzlabors (zusammen mit den Bundesämtern für Landwirtschaft und für Umwelt), in dem Schadorganismen für Holz und Sträucher diagnostiziert und Bekämpfungsmassnahmen sicher erforscht werden können.
Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt EMPA
Die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) mit Standorten in Dübendorf, St. Gallen und Thun ist ein interdisziplinäres Forschungs- und Dienstleistungsinstitut für Materialwissenschaften und Technologie. Die Anstalt verfügt über rund 1000 Stellenäquivalente und erhält einen Bundesbeitrag (Trägerfinanzierung) von rund 125 Millionen Franken (2019).
Wie der gesamte ETH-Bereich ist die Empa der wissenschaftlichen Exzellenz verpflichtet. Sie erarbeitet Lösungen für Industrie und Gesellschaft in den Bereichen nanostrukturierte Materialien und Oberflächen, Umwelt-, Energie- und nachhaltige Gebäudetechnologien sowie Bio- und Medizinaltechnologien. Zusammen mit privatwirtschaftlichen Partnern und über Spin-offs setzt sie ihre Forschungsergebnisse in marktfähige Innovationen um und bildet damit eine effiziente Brücke zwischen Forschung und Praxis. Daneben erbringt die Empa zahlreiche wissenschaftliche und technische Dienstleistungen, die insbesondere im Interesse der Sicherheit von Mensch und Natur stehen, und engagiert sich in der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz Eawag
Die Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (Eawag) ist ein weltweit führendes Wasserforschungsinstitut. An den zwei Standorten in Dübendorf und in Kastanienbaum sind rund 500 Stellenäquivalente beschäftigt, bei einem Bundesbeitrag (Trägerfinanzierung) von rund 55 Millionen Franken (2019).
Das Zusammenwirken von Natur-, Ingenieur- und Sozialwissenschaften erlaubt an der Eawag eine interdisziplinäre und umfassende Erforschung aquatischer Ökosysteme. Die Eawag befasst sich mit Konzepten und Technologien für einen nachhaltigen Umgang mit Gewässern und der Ressource Wasser generell. In Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnerinstitutionen aus dem öffentlichen und privaten Bereich trägt die Eawag dazu bei, ökologische, wirtschaftliche und soziale Interessen an den Gewässern miteinander in Einklang zu bringen. Sie nimmt damit eine wichtige Brückenfunktion zwischen wissenschaftlicher Grundlagenarbeit und praktischer Nutzung ein.
Die Eawag nimmt zahlreiche Dienstleistungs- und Beratungsmandate für öffentliche und private Institutionen wahr. Durch Lehrtätigkeiten an verschiedenen Hochschulen, die Betreuung von Bachelor-, Master- und Doktorarbeiten sowie über ein breites Weiterbildungsangebot trägt sie zudem massgeblich zur Aus- und Weiterbildung von spezialisierten Fachkräften bei.