Die Satellitennavigation spielt in unserem Alltag eine nicht mehr wegzudenkende Rolle. Ob beim Wandern oder Autofahren, in der Landesvermessung oder in der Landwirtschaft, bei der Verkehrsführung zu Wasser, zu Lande oder in der Luft: Immer dienen uns Signale von Navigationssatelliten als Orientierungshilfen. Dabei nutzen wir bis heute praktisch ausschliesslich das amerikanische Global Positioning System (GPS). Seit einigen Jahren ist nun aber auch Europa dabei, eine eigene, unabhängige Infrastruktur für die Satellitennavigation aufzubauen. Die ESA - und damit auch die Schweiz - spielt dabei eine zentrale Rolle bei der System- und Technologie-Entwicklung.
Das regionale Navigationssystem EGNOS (European Geostationary Navigation Overlay Service) verbessert die GPS-Signale hinsichtlich deren Genauigkeit und Zuverlässigkeit. EGNOS kann über Europa und Nordafrika empfangen werden. Nach der erfolgreichen Entwicklung im ESA-Rahmen wurde EGNOS 2009 für die Betriebsphase an die EU übergeben.
Mit Galileo wird Europa gegen Ende dieses Jahrzehnts über ein globales, unabhängiges Satellitennavigationssystem verfügen. Die Technologie- und Systementwicklung erfolgt durch die ESA, der Aufbau der gesamten Konstellation von 30 Satelliten sowie die Betriebsphase liegen in der Verantwortung der EU.
Ein zentrales Element eines Navigations-Satelliten sind ultra-präzise Atomuhren. Von ihnen ist die Bestimmungsgenauigkeit der Signallaufzeiten zwischen Satellit und Empfänger auf der Erde, und damit die Positionierungsgenauigkeit abhängig. Für Galileo kommen Atomuhren der Schweizer Firma SpectraTime zum Einsatz.
Neben dem Aufbau von EGNOS und Galileo werden durch die ESA bereits heute Forschungs- und Entwicklungsarbeiten für die nächste Generation von EGNOS und Galileo durchgeführt.
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SBFI, Aurélie Pezous
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