Europäische Synchrotronstrahlungsanlage
Die Europäische Synchrotronstrahlungsanlage ESRF (European Synchrotron Radiation Facility)ist ein hervorragendes Beispiel der europäischen Wissenschaftszusammenarbeit. Mit der Extremely Brilliant Source (EBS) verfügt die ESRF über weltweit einzigartige Möglichkeiten für die Grundlagen- und angewandte Forschung in den verschiedensten Bereichen. Forschende und Unternehmen aus der Schweiz spielen dabei eine Schlüsselrolle.
Starke Beteiligung der Schweizer Wissenschaft und Industrie
Forscherinnen und Forscher aus über 20 Schweizer Instituten nutzen die von der ESRF produzierten Röntgenstrahlen für ihre Studien. Die Schweiz beteiligt sich mit 4 Prozent am Jahresbudget der ESRF, was einem Betrag von rund 5 Millionen Franken entspricht. Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) ist für die Zahlung des Beitrags und die Vertretung der Interessen der Schweiz in der Organisation zuständig. Die ESRF ergänzt die Swiss Light Source (SLS) am Paul Scherrer Institut (PSI). Zwei Strahllinen am ESRF, die Swiss-Norwegian Beamlines (SNBL), werden von Forschenden aus der Schweiz und Norwegen ausserhalb des öffentlichen Programms betrieben.
Die Schweizer Industrie lieferte mehrere Hochtechnologiekomponenten und -systeme an die ESRF. Rund 8 Prozent der ESRF-Verträge gehen an Schweizer Unternehmen. Dieser Erfolg ist zu einem grossen Teil auf die Exzellenz der im Bereich der Erfassung von Röntgenstrahlen tätigen Schweizer Unternehmen zurückzuführen. Das Swiss ILO Office spielt dabei eine Schlüsselrolle, indem es die Beziehungen zwischen Schweizer Unternehmen und der ESRF fördert.
Anlage mit einzigartigen Möglichkeiten
Dank einer Investition von 150 Millionen Euro verfügt die ESRF seit 2020 über die Extremely Brilliant Source (EBS), die hellste Röntgenquelle der Welt. Sie ist unabdingbar für Strukturanalysen in der Festkörperphysik, der Molekularbiologie, der Materialwissenschaft sowie für Diagnose und Therapie in der Medizin Jedes Jahr kommen etwa 7000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschafter an die ESRF, um an den rund 30 Strahllinien der Anlage ihre Messungen durchzuführen. Diese Forschung ist für die Entwicklung neuer Technologien und das Verständnis natürlicher Prozesse von entscheidender Bedeutung.
Erfolg auf der Grundlage europäischer Zusammenarbeit
Mitglieder der ESRF sind Deutschland, Frankreich, das Vereinigte Königreich, Italien, die Schweiz, Spanien und die Konsortien BENESYNC (Belgien und Niederlande) und NORDSYNC (Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden). Wissenschaftliche Zusammenarbeitsverträge bestehen mit Portugal, Israel, Österreich, Polen und Südafrika. Die ESRF hat ein Budget von etwa 120 Millionen Euro pro Jahr. Mehr als 650 Angestellte gewährleisten den Betrieb der Anlage.
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Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI
Laurent Salzarulo