Handlungsschwerpunkte in der Berufsbildung
Die Verbundpartner – Bund, Kantone und Organisationen der Arbeitswelt – engagieren sich aktiv für die Berufsbildung in der Schweiz. Der Bund legt seine Ziele jeweils in der Botschaft zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation (BFI-Botschaft) fest.
Ziel des Bundes in der BFI-Periode 2025–2028 ist es, die gemeinsam mit den Verbundpartnern priorisierten Stossrichtungen in seiner Förderpolitik zu unterstützen und so die Rahmenbedingungen für die Berufsentwicklung, das lebenslange Lernen und die Teilhabe an Bildung fortlaufend zu optimieren. Dabei stehen folgende Handlungsschwerpunkte und Massnahmen im Vordergrund:
Fachkräftebedarf decken
Der Bund setzt sich im Rahmen der Verbundpartnerschaft dafür ein, dass die Wirtschaft mit ausreichend Fachkräften versorgt wird. Er sorgt dabei für die Einhaltung und Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen. Die Kantone stellen den Vollzug sicher, während Berufsverbände, Branchenorganisationen und Trägerschaften die Bildungsinhalte und Qualifikationsverfahren definieren und regelmässig den aktuellen Gegebenheiten auf dem Arbeitsmarkt anpassen.
Attraktivität der Berufsbildung sichern
Der Bund setzt sich für die Sicherstellung der Gleichwertigkeit von Berufsbildung und allgemeinbildenden Schulen und Hochschulen ein. Er trägt dadurch zu einem idealen Mix aus Fach- und Führungskräften bei. Die Berufsmaturität beispielsweise soll auch in Zukunft ein attraktives Bildungsangebot für leistungsstarke Jugendliche sein.
Der Bund fördert auch 2025–2028 die höhere Berufsbildung. Die erfolgreich eingeführte subjektorientierte Finanzierung bei den eidgenössischen Berufs- und höheren Fachprüfungen wird fortgeführt. Auch die höheren Fachschulen sollen ihre Attraktivität beibehalten.
Zukunftsfähigkeit der Berufsbildung erhalten
Mit der Initiative «Berufsbildung 2030» stellen die Verbundpartner sicher, Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft zu antizipieren und die Berufsbildung fit für die Zukunft zu halten. Der Bund beteiligt sich auch 2025–2028 mit eigenen Projekten. Er kann zudem Projekte der Verbundpartner fördern.
Berufliche Entwicklung fördern
Das Schweizer Bildungssystem ist so aufgebaut, dass Berufswechsel und die berufliche Entwicklung grundsätzlich jederzeit möglich sind. Entsprechend hoch ist die berufliche Mobilität in der Schweiz. Der Bund setzt sich für günstige Rahmenbedingungen für die berufliche Entwicklung ein. Er fördert 2025–2028 das lebenslange Lernen im Berufskontext über verschiedene Massnahmen.
Integration in die Gesellschaft begünstigen
Die Verbundpartner der Berufsbildung setzen sich dafür ein, dass 95 Prozent der 25-Jährigen über einen Abschluss auf Sekundarstufe II verfügen. Dabei unterstützt der Bund einerseits die Kantone im Rahmen der Pauschalbeiträge. Andererseits kann der Bund Projekte fördern.
Weitere Informationen
Berufsbildung 2030
Die Berufsbildung wird von den Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft geprägt. Megatrends wie Digitalisierung, steigende berufliche Mobilität oder demografischer Wandel stellen neue Anforderungen an Fachkräfte und Unternehmen und müssen frühzeitig erkannt werden. Antworten darauf liefert die Initiative «Berufsbildung 2030», welche die Verbundpartner der Berufsbildung 2016 gemeinsam lanciert haben.
Pflegeinitiative: Massnahmen zur Stärkung der Pflege in der Schweiz
Am 28. November 2021 stimmten Volk und Stände für die Pflegeinitiative, die eine hochwertiger Pflege sichern soll. Die Umsetzung erfolgt in zwei Etappen: Zuerst wird eine Ausbildungsoffensive gestartet, dann folgen Massnahmen zur beruflichen Entwicklung und besseren Arbeitsbedingungen. Die Finanzierung des Bundes ist auf acht Jahre befristet und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Kantonen.
Förderung der inländischen Arbeitskräfte
Das SBFI setzt im Bereich der Berufs- und Weiterbildung auf Grundlage des Berufsbildungsgesetzes und des Weiterbildungsgesetzes verschiedenste Massnahmen um, damit die Schweizer Wirtschaft über qualifizierte Fachkräfte auf allen Stufen verfügt.
Massnahmenpaket zur Stärkung der höheren Berufsbildung
Der Bundesrat hat am 30. April 2025 die Botschaft zur Änderung des Berufsbildungsgesetzes zuhanden des Parlaments verabschiedet. Ziel der Vorlage ist es, die Bekannt, Sichtbarkeit und das Ansehen der höheren Fachschulen sowie der höheren Berufsbildung ingesamt zu verbessern. Zudem sollen die Voraussetzungen innerhalb der Tertiärstufe angeglichen werden. Vom 14. Juni 2024 bis zum 4. Oktober 2024 fand die Vernehmlassung zum Massnahmenpaket statt.
Attraktivität der Berufsbildung
Wie der Bildungsbericht Schweiz 2023 zeigt, ist die Schweizer Berufsbildung grundsätzlich gut aufgestellt und geniesst im In- und Ausland einen hohen Stellenwert. Wirtschaft, Gesellschaft und Politik haben das Anliegen, dass die Berufsbildung auch mittel- und langfristig attraktiv für die Jugendlichen und Erwachsenen sowie für die Unternehmen bleiben soll.