Einschliesslich: Horizon Europe, Euratom-Programm, ITER und Digital Europe Programm
Aktueller Stand Horizon-Paket
- Übergangsregelung Programmjahr 2024: Mit Beginn der Verhandlungen zwischen der Schweiz und der EU zum Gesamtpaket hat die EU die Übergangsregelung 2024 in Kraft gesetzt, die es Forschenden in der Schweiz ermöglicht, als ‘Beneficiary’ an der Ausschreibung ERC Advanced Grants des Jahres 2024 teilzunehmen. Weitere Informationen:
Q&A / Kapitel 1: Transitional arrangements 2024 and 2025 (PDF, 895 kB, 12.11.2024). - Zugang für Forschende in der Schweiz für die ersten vier ERC Calls 2025: Aufgrund der Fortschritte bei den Verhandlungen hat die EU entschieden, dass Forschende in der Schweiz als ‘Beneficiary’ an den Ausschreibungen des ERC Starting Grant 2025, ERC Synergy Grant 2025, ERC Consolidator Grant 2025 und ERC Proof of Concept 2025 teilnehmen können.
Weitere Informationen:
Q&A / Kapitel 1: Transitional arrangements 2024 and 2025 (PDF, 895 kB, 12.11.2024). - Übergangsregelung Programmjahr 2025: Die Schweiz strebt weiterhin die vollständige Aktivierung der Übergangsregelung 2025 an. Damit sollen Forschende und Innovatoren an den Ausschreibungen des Programmjahres 2025 von Horizon Europe und Euratom als ‘Beneficiary’ teilnehmen können. Weiterhin nicht zugänglich wären Ausschreibungen in den von der EU als strategisch erachteten Bereichen (u.a. Quantum, Raumfahrt und Hochleistungsrechnen).
- Budgetplanung Programmjahr 2025: Im Hinblick auf eine angestrebte vollständige Aktivierung der Übergangsregelung 2025 sollten die Schweizer Teilnehmenden ihre Projektvorschläge bzw. ihr Budget unter der Annahme vorbereiten, dass die Fördermittel bei der EU beantragen werden (sprich Vorbereitung und Projekteingabe als ‘Beneficiary’). Dies bedeutet, dass das Budget des Schweizer Partners im Gesamtbetrag der vom Konsortium bei der EU beantragten Projektmittel enthalten sein muss.
Factsheet
Q&A
Finanzierungsgarantien 2024 und 2025
Frühere Finanzierungsgarantien
Das 9. Rahmenprogramm der Europäischen Union (EU) trägt den Namen Horizon Europe und dauert von 2021 bis 2027. Es ist das weltweit grösste Forschungs- und Innovationsförderprogramm und stellt das bisher ambitionierteste entsprechende Programm in der Geschichte der Europäischen Union dar.
Das 9. Rahmenprogramm für Forschung und Innovation (Horizon Europe; 2021–2027) ist am 12. Mai 2021 offiziell in Kraft getreten, nachdem die gesetzliche Grundlage am 16. März 2021 vom EU-Ministerrat und am
27. April 2021 vom Europäischen Parlament verabschiedet wurde. Das Programm ist nun rückwirkend seit 1. Januar 2021 in Kraft.
Beteiligung der Schweiz
Die Schweiz gilt beim EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation «Horizon Europe» und damit verbundenen Programmen und Initiativen bis auf Weiteres als nicht assoziiertes Drittland.
Projektteilnahme: In diesem nicht assoziierten Drittlandmodus, können sich Forschende und Innovatoren in der Schweiz an rund zwei Dritteln der Ausschreibungen und in beschränktem Ausmass beteiligen.
Finanzierung: Die Schweiz kommt unabhängig von ihrem Beteiligungsstatus an den EU-Rahmenprogrammen für Forschung und Innovation finanziell für die Teilnahme von Akteuren aus der Forschung und Innovation in der Schweiz auf.
- Im aktuellen, nicht assoziierten Drittlandmodus werden Forschende und Innovatoren in der Schweiz direkt vom Bund finanziert, wenn das vollständige Projektgesuch von der Europäischen Kommission positiv evaluiert wurde (siehe Übergangsmassnahmen–Direktfinanzierung).
- Als assoziiertes Land wird die Schweiz die Teilnahme ihrer Forschenden und Innovatoren am Horizon-Paket (einschliesslich Horizon Europe, Euratom, Digital Europe Programme, Forschungsinfrastruktur ITER) durch ihren Pflichtbeitrag an die Europäische Kommission finanzieren.
Nachfolgend sind die Möglichkeiten der Projektteilnahme und Finanzierung von Schweizer Forschenden und Innovatoren in den Ausschreibungen des Jahres 20204 des Horizon-Pakets grafisch dargestellt. Es ist zu beachten, dass nicht alle Ausschlüsse auf dem aktuellen Status eines nicht assoziierten Drittlandes beruhen (darunter z.B. EIC Pathfinder/Transition & Widening Participation and Spreading Excellence).
Eine vollständige Assoziierung der Schweiz an das Horizon-Paket ist das erklärte Ziel des Bundesrates. Die Schweiz und die EU verbindet eine langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit im Bereich Forschung und Innovation. Die Beteiligung der Schweiz an den EU-Rahmenprogrammen für Forschung und Innovation ist Teil der Bilateralen Abkommen I zwischen der Schweiz und der EU von 2002. Die Frage einer Assoziierung der Schweiz an das Horizon-Paket wird seitens der EU jedoch im Lichte der Gesamtbeziehungen Schweiz-EU gesehen. Die Verhandlungen zur Assoziierung an die EU-Programme (inklusive Horizon-Paket 2021–2027) sind Teil der Verhandlungen zum Gesamtpaket, die am 18. März 2024 begonnen haben.
Das SBFI informiert laufend über die aktuelle Entwicklung (siehe Anfang der Seite «Aktueller Stand Horizon Europe»).
Die wichtigsten Merkmale von Horizon Europe
Horizon Europe stellt mit 95,5 Milliarden Euro inklusive den Beiträgen des Wideraufbauplans «NextGenerationEU» das bisher ambitionierteste Forschungs- und Innovationsförderprogramm in der Geschichte der Europäischen Union dar. Wissenschaftliche Exzellenz wird weiterhin durch den Europäischen Forschungsrat (European Research Council; ERC) und die Marie Skłodowska-Curie Stipendien (Marie Skłodowska-Curie Actions;
MSCA) vorangetrieben und gefördert. Durch wissensbasierte Innovation in den thematischen Forschungsgebieten, den Europäischen Innovationsrat (European Innovation Council; EIC) und das Europäische Institut für Innovation und Technologie (European Institute of Innovation and Technology; EIT) sollen die industrielle Wettbewerbsfähigkeit und die Innovationsleistung Europas gefördert werden.
Das neue Rahmenprogramm für Forschung und Innovation zielt darauf ab, die Wissenschafts- und Technologiegewinnung in der EU durch vermehrte Investitionen in hochqualifizierte Arbeitskräfte und Spitzenforschung zu stärken. Gleichzeitig soll Horizon Europe auch dazu beitragen, die strategischen Prioritäten der EU voranzutreiben. Dazu gehört beispielweise die Stärkung einer widerstandsfähigen, integrativen und demokratischen europäischen Gesellschaft, die auf Bedrohungen und Katastrophen vorbereitet ist und darauf reagieren kann. Aber auch die Wiederherstellung und Sicherstellung der Ökosysteme und der biologischen Vielfalt in Europa ist von grosser Bedeutung, um eine saubere und gesunde Umwelt zu gewährleisten. Somit soll Horizon Europe auch zum grünen und digitalen Wandel beitragen und den Europäischen Forschungsraum (European Research Area; ERA) stärken. Die Ausgestaltung von Horizon Europe orientiert sich zudem an den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals; SDG).
Neuerungen
Im Vergleich zum achten Rahmenprogramm (Horizon 2020; 2014–2020) gibt es in Horizon Europe organisatorische und inhaltliche Neuerungen und Vereinfachungen.
- Der Europäische Innovationsrat (EIC) ist neu - mit eigenen Governance-Strukturen und Förderinstrumenten in einem eigenständigen Arbeitsprogramm - ein fester Bestandteil von Horizon Europe.
- EU-weite Missionen im Forschungs- und Innovationsbereich stellen ein neues Element von Horizon Europe dar. Die fünf Missionen sollen helfen, wichtige gesellschaftliche Herausforderungen, wie zum Beispiel die Zunahme von Krebserkrankungen oder den Klimawandel, durch ambitionierte und angewandte Forschungs- und Innovationsaktivitäten über einen längeren Zeithorizont hinweg zu bewältigen. Bürgerinnen und Bürger, Interessensgruppen und das Europäische Parlament sowie die Mitgliedstaaten werden in die Missionen eingebunden, um die Visibilität von Forschung und Innovation zu erhöhen und Wissenschaft integrativer zu gestalten.
- Open Science ist der neue Modus Operandi in Horizon Europe. Eine erweiterte Open Access-Politik wird im gesamten Programm angewendet.
- Die Europäischen Partnerschaften werden vereinfacht und konsolidiert. Man unterscheidet in Horizon Europe zwischen ko-programmierten,
ko-finanzierten und institutionalisieren Partnerschaften.
Umsetzung
Die Umsetzung von Horizon Europe erfolgt analog zu Horizon 2020 über drei Pfeiler:
- Der erste Pfeiler «Exzellente Wissenschaften» unterstützt Grundlagenforschung und Pionierforschungsprojekte durch den Europäischen Forschungsrat (ERC). Ebenso dazu gehören die Finanzierung von Stipendien über die Marie Skłodowska-Curie Aktionen
(MSCA) sowie Investitionen in erstklassige Forschungsinfrastrukturen. - Der zweite Pfeiler «Globale Herausforderungen und Wettbewerbsfähigkeit der Industrie» fördert Forschung in Zusammenhang mit gesellschaftlichen Herausforderungen und stärkt die technologischen und industriellen Kapazitäten. Weiter werden über diesen Pfeiler die EU-weiten Missionen (siehe Neuerungen) lanciert, um Lösungen zu den grossen Problemen unserer Zeit zu finden und die strategischen Prioritäten der Europäischen Union sowie die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) voranzutreiben. Dazu gehören auch die Tätigkeiten der gemeinsamen Forschungsstellen, welche die politischen Entscheidungsträger der EU und der Mitgliedstaaten mit unabhängigen wissenschaftlichen Erkenntnissen und technischer Mitarbeit unterstützt.
- Der dritte Pfeiler «innovatives Europa» zielt darauf ab, Europa über den Europäischen Innovationsrat (EIC) zu einem Vorreiter bei wissensbasierten Innovationen zu machen. Dieser Pfeiler wird zur Entwicklung der gesamten europäischen Innovationslandschaft beitragen, unter anderem durch eine weitere Stärkung des Europäischen Innovations- und Technologieinstituts (EIT), um die Integration von Unternehmen, Forschung, Hochschulbildung und Unternehmertum zu fördern. Darüber hinaus wird die Vernetzung regionaler Innovationsökosysteme in Europa gefördert.
Struktur von Horizon Europe (auf englisch)
Pillar I |
Pillar II |
Pillar III |
European Research Council (ERC) |
Clusters |
European Innovation Council (EIC) European Innovation Ecosystems (EIE) European Institute of Innovation and Technology (EIT)
|
Widening participation and strengthening the European Research Area | ||
Widening participation and spreading excellence | ||
Reforming and enhancing the European Research and Innovation system | ||
Related programmes and initiatives | ||
Euratom Research and Training Programme | ||
ITER | ||
Digital Europe Programme |