Nationale und internationale Zusammenarbeit im BFI-Bereich

Mit einem klugen Verhältnis von Kooperation und Wettbewerb wird die Leistungs- und Innovationsfähigkeit des Schweizer BFI-Systems gesichert. © Adobe Stock
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Mit einem klugen Verhältnis von Kooperation und Wettbewerb wird die Leistungs- und Innovationsfähigkeit des Schweizer BFI-Systems gesichert sowie dessen Resilienz erhöht. Die Schweiz nutzt dabei die Synergien der Zusammenarbeit zwischen nationalen Akteuren und komplementär dazu vielfältige Instrumente der internationalen Zusammenarbeit. Nationale und internationale Zusammenarbeit ist deswegen ein wichtiges Anliegen der BFI-Botschaft 2025–2028.

Nationale Zusammenarbeit

Auf nationaler Ebene tragen Bund, Kantone und Gemeinden wie auch private Akteure gemeinsame Aufgaben und Ziele im BFI-Bereich. Die vielfältige Zusammenarbeit von öffentlich und privat finanzierten BFI-Akteuren schafft Synergien und dient der effizienten und effektiven Verwendung von Mitteln. Die Zuständigkeiten und Steuerungsmöglichkeiten (PDF, 589 kB, 22.02.2024) sind eng aufeinander abgestimmt. Es bestehen unterschiedliche Gefässe zur nationalen Koordination und Kooperation, unter anderem die Folgenden:

  • Die Bundesverfassung sieht vor, dass Bund und Kantone gemeinsam im Rahmen ihrer Zuständigkeiten für eine hohe Qualität und Durchlässigkeit des Bildungsraumes Schweiz sorgen (Art. 61a BV). So legen sie unter anderem alle vier Jahre die gemeinsamen, langfristig angelegten Ziele für den Bildungsraum Schweiz fest.
    Eine strategische Steuerung erlaubt auch die gemeinsame Strategie für Austausch und Mobilität. Auf deren Grundlage fördert Movetia, die Schweizerische Stiftung für die Förderung von Austausch und Mobilität, nationale und internationale Austausch- und Mobilitätsaktivitäten.
  • Die Berufsbildung ist eine Aufgabe von Bund, Kantonen und Organisationen der Arbeitswelt und basiert auf dem Grundsatz der Verbundpartnerschaft. Gemeinsam setzen sich die drei Verbundpartner für eine qualitativ hochstehende Berufsbildung ein. Zudem streben sie ein ausreichendes Angebot an Ausbildungsplätzen und Bildungsgängen in der Schweiz an. Die Zusammenarbeit erfolgt dabei in verschiedensten Gremien, so beispielsweise im Rahmen der Tripartiten Berufsbildungskonferenz, in Kommissionen zur Berufsentwicklung oder auf interinstitutioneller Ebene.
  • Bund und Kantone sorgen gemeinsam für die Koordination im Hochschulwesen. Grundlage dafür ist eine Zusammenarbeitsvereinbarung sowie die Übertragung von bestimmten Befugnissen an gemeinsame Organe. So legt die Schweizerische Hochschulkonferenz (SHK) eine gesamtschweizerische hochschulpolitische Koordination fest. Diese betrifft übergeordnete strategische Schwerpunkte für alle Hochschulen, deren Autonomie respektiert wird.
  • Im Bereich der Forschung und Innovation sind zentrale Organe zur Koordination erforderlich. Dazu zählen der Schweizerische Nationalfonds (SNF), Innosuisse und die Akademien der Wissenschaften Schweiz. Forschung und Innovation sind unter anderem auf grosse und kostenintensive Infrastrukturen angewiesen. Deshalb ist es für die Schweiz entscheidend, den Bau solcher Infrastrukturen auf nationaler Ebene zu koordinieren und für die Teilhabe auf internationaler Ebene im Interesse der Akteure Forschungsinfrastrukturen auszuwählen. Dazu dient die «Schweizer Roadmap für Forschungsinfrastrukturen».

In der BFI-Botschaft 2025–2028 werden weitere Aspekte der nationalen und internationalen Zusammenarbeit aufgeführt.

Internationale Zusammenarbeit

Alle BFI-Bereiche der Schweiz sind auf die eine oder andere Weise in internationale Tätigkeiten eingebunden. Die Aufgabe des Bundes besteht darin, optimale Rahmenbedingungen zu schaffen und zu fördern. Dies insbesondere durch den Abschluss von internationalen Verträgen oder Absichtserklärungen, aber auch durch den Aufbau und die Pflege institutioneller Kontakte rund um den Globus. Dies geschieht unter anderem durch Swissnex, das weltweite Schweizer Netzwerk für Bildung, Forschung und Innovation. Es unterstützt seine Partner bei der internationalen Vernetzung und ihrem Engagement im globalen Austausch von Wissen, Ideen und Talenten.

Für die Weiterentwicklung der allgemeinen Rahmenbedingungen spielen unter anderem multilaterale Organisationen wie die OECD, die UNESCO, die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) oder die Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) eine wichtige Rolle.

Hinsichtlich internationaler Zusammenarbeit sieht der Bund in der BFI-Förderperiode 2025–2028 unter anderem folgende Ziele vor:

  • Assoziierung der Schweiz an den EU-Rahmenprogrammen für Forschung und Innovation sowie an Erasmus+.
  • Diversifizierung der internationalen BFI-Partnerschaften mit gezielter Schwerpunktsetzung bei gewissen Themen.
  • Schaffung von «Swissnex in Switzerland» und damit erleichterter Zugang zum Swissnex Netzwerk, sowie Stärkung dessen Visibilität und Vergrösserung dessen Reichweite.
  • Pflege und Weiterentwicklung der Schweizer Teilnahme an international koordinierten Forschungsinfrastruktur-Netzwerken mit der Rechtsform ERIC zur Vernetzung nationaler Forschungsinfrastrukturen.
  • Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und der ESA, u.a. mit dem «European Space Deep-Tech Innovation Centre», das am PSI angesiedelt ist.

Kontakt

SBFI, Johannes Mure 
Leiter
Abteilung Strategie und nationale Beziehungen
+41 58 464 64 04

https://www.sbfi.admin.ch/content/sbfi/de/home/bfi-politik/2025-2028/transversale_themen/zusammenarbeit-bfi.html