Tagungsband Impulsveranstaltung Demenz
Alter und Gesundheit;
Wissensmanagement, -transfer, Veranstaltung, Publikation;
Gesamtkosten:
9.000,00 CHF
Abstract
Am 12. April 2011 hat der Nationalrat zwei Vorstösse in Sachen Demenz einstimmig angenommen. Die Motion Steiert (09.3509) verlangt verbesserte Grundlagen und die Motion Wehrli (09.3510) eine Nationale Strategie zur Demenz. Falls der Ständerat ebenfalls zustimmt, werden beide Motionen dem Bundesrat zur Bearbeitung überwiesen. Vor diesem Hintergrund des parlamentarischen Prozesses zu den beiden Motionen von NR Steiert (09. Grundlagen Demenzpolitik / und NR Wehrli (Demenzpolitik II: Strategie) hat das BAG die kantonalen Gesundheits- und Sozialdirektor/innen sowie ausgewählte Fachorganisationen zu einer Tagung eingeladen, um die gesundheitspolitische Bedeutung von Demenzerkrankungen zu besprechen. Als Endprodukt liegt ein Schlussbericht in Deutsch und Französisch in elektronischer Form vor.
Schlüsselwörter
Demenz, Diagnostik, Versorgung, Angehörigenberatung, Finanzierung
Projektziele
Die am 29. August 2011 durchgeführte Tagung ist verschriftlicht und steht interessierten Kreisen zur Verfügung.
Abstract
Vor dem Hintergrund der gesundheitspolitischen Bedeutung der Demenz luden das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Schweizerische Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) am 29. August 2011 zu einer Impulsveranstaltung ein. Rund 60 Personen aus Wissenschaft, Verwaltung und der Praxis folgten der Einladung. Mit Referatenwurde die Problematik aus den Perspektiven der Epidemiologie, der Früherkennung, Behandlung, Pflege und Patientenvertretung sowie aus Ökonomie beleuchtet. Die Referent/-innen stellten Lösungsansätze vor, welche anschliessend in einer Podiumsdiskussion mit den Akteuren aus der Politik, Medizin, Pflege und der Patientenvertretung diskutiert wurden. Sowohl die Voten der Podiumsteilnehmenden als auch die des Plenums zeigten deutlich, dass Massnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für demenzerkrankte Menschen und für pflegende Angehörige notwendig sind. Gewisse Probleme des Föderalismus in den Bereichen Bildung und Forschung sowie Gesundheitsversorgung und deren Finanzierung seien mit Hilfe einer nationalen Strategie zu überwinden: Die Früherkennung und die Behandlung der Demenzerkrankungen soll nicht dem Zufall überlassen bleiben. Lösungen für flexiblere Versorgungskonzepte sind zu erarbeiten und es muss gezielter auf die spezifischen Bedürfnisse von demenzerkrankten Menschen und ihren Angehörigen in der ganzen Schweiz eingegangen werden. Dabei ist insbesondere auch darauf zu reagieren, dass aufgrund veränderter Familien- und Beziehungsstrukturen die unbezahlte Betreuungsarbeit zurück gehen wird. Im Bereich der Aus- und Weiterbildung sind Anstrengungen zum besseren Verständnis des Krankheitsgeschehens nötig. In Hinblick auf die künftige Finanzierung der Dienstleistung besteht Potential, die zur Verfügung stehenden Mittel für die Patient/-innen noch besser zu nutzen.
Umsetzung und Anwendungen
Die Ergebnisse der Tagung dienen der Entwicklung einer nationalen Demenzstrategie.
Weiteres Vorgehen
Am 12. März 2012 wurden beide Motionen überwiesen.
Publikationen / Ergebnisse
Tagungsband Demenz – gesundheits- und sozialpolitische Herausforderung Impulsveranstaltung August 2011