Alkohol und Gewalt im Öffentlichen Raum
Alkohol;
Ressortforschung gemäss Definition BAG (Spezialkategorien nicht inbegriffen);
Alkohol;
Gesamtkosten:
142.582,00 CHF
Abstract
Im Rahmen der Studie sollen repräsentative und vertiefte Erkenntnisse zum Thema Alkohol und Gewalt generiert werden. Der Fokus liegt dabei auf dem öffentlichen Raum in der Schweiz. Zielsetzungen des Auftrags sind: a) Aufzeigen des aktuellen Wissensstands zur Häufigkeit und Charakterisierung von Alkohol und Gewalt und entsprechenden Präventionsmassnahmen, b) Ermittlung des Anteils an Gewalthandlungen, die mit Alkoholkonsum assoziiert sind, c) Charakterisierung von Gewalthandlungen im öffentlichen Raum und d) Analyse der medialen Wahrnehmung von Gewalthandlungen im Zusammenhang mit Alkohol.
Schlüsselwörter
Alkoholkonsum Gewalt Öffentlichkeit Medienanalyse
Projektziele
Kenntnisgewinn und Verbesserung der Datenlage im Hinblick auf die duale Problematik Alkohol und Gewalt.
Abstract
Die vorliegende Untersuchung liefert für die Schweiz eine breite Datenbasis zum Zusammenhang von Alkohol und Gewalt im öffentlichen Raum. Kernelement der Studie ist eine Online-Befragung von rund 1’300 Polizeiangestellten in vier Regionen, flankiert von 19 Interviews mit Fachpersonen und einer Literatur- und Medienanalyse. Die Online-Befragung zeigt, dass bei 50 Prozent aller Gewalthandlungen (einschliesslich Ruhestörungen und Streitigkeiten) in der Referenzwoche Alkohol im Spiel war, wobei deutliche Unterschiede nach Art der Delikte bestehen. Am höchsten ist der Anteil alkoholassoziierter Vorfälle bei Streitigkeiten und Ruhestörungen (76%), gefolgt von Gewalt gegen Personen (54%) und Gewalt gegen Objekte (17%). Die zahlenmässig häufigsten alkoholassoziierten Vorfälle waren Tätlichkeiten, Körperverletzungen, Streitigkeiten und Ruhestörungen sowie Sachbeschädigungen. Alkoholassoziierte Sachbeschädigungen sind aufgrund der absoluten Häufigkeit des Delikts zahlreich, auch wenn der Anteil alkoholassoziierter Vorfälle vergleichsweise niedrig ist (32% gegenüber mindestens 70% bei den anderen vier Deliktskategorien). Am häufigsten finden alkoholassoziierte Gewalthandlungen im öffentlichen Raum an den Wochenenden in den Städten, auf Ausgehmeilen, öffentlichen Plätzen oder der Strasse statt. Typischerweise sind Männer in kleineren Gruppen im Alter von 19 bis 34 Jahre involviert. Jedoch sind auch bei einem Drittel der Vorfälle Frauen beteiligt und rund ein Viertel der Vorfälle wurde aus einer ländlichen Gemeinde oder aus der Agglomeration berichtet. Die Studie kommt zum Schluss, dass Alkoholprävention zu einer Verringerung von Gewalthandlungen im öffentlichen Raum führen könnte. Es wird empfohlen, präventive Massnahmen zu intensivieren und zu evaluieren, die Erkenntnisse aufzuarbeiten und zu verbreiten, Synergien zwischen Alkohol- und Gewaltprävention zu nutzen und die Zusammenarbeit der Akteure aus verschiedenen Bereichen zu fördern.
Publikationen / Ergebnisse